Präventionsrat

Vertreter aus den unterschiedlichsten Bereichen der Stadt Weiterstadt Ausländerbeirat, Kirchengemeinden, Polizei, JusT in your town, den politischen Parteien, Bildungsbeirat und Seniorenbeirat haben sich zusammengefunden um präventiv - vorbeugend - für die Stadt Weiterstadt tätig zu sein.

Prävention (vom lateinischen prævenire „zuvorkommen, verhüten") ist eine schwer zu fassende Aufgabe, startend bei der Frage „Wo beginnt Prävention?“, „Auf welche Bereiche beschränkt man seine Aktivitäten und warum?“ bis hin zu „Wie misst man die Qualität präventiver Arbeit?“ und „Wie macht man Erfolge präventiver Arbeit sichtbar?“.

Seit 2008 stellt sich der Weiterstädter Präventionsrat diesen Aufgaben.

Die Mitglieder des Präventionsrates werden von der Stadtverordnetenversammlung für die Dauer von drei Jahren ernannt und treffen sich viermal im Jahr.

Die vier Arbeitsgruppen, welche aus dem Präventionsrat hervorgegangen sind, treffen sich häufiger und stehen jederzeit interessierten Bürgern zur Mitarbeit offen.

Präventionsrat Weiterstadt Mitglieder

  • Bürgermeister Herr Möller
  • Erster Stadtrat Herr Dr. Koch
  • Geschäftsführer Herr Mißback
  • 3. Polizeirevier Herr Stütz
  • Bildungsbeirat Herr Dr. Brombach
  • Bündnis für Familien Frau Weber
  • Ausländerbeirat Herr Nadeem
  • Beirat zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen Frau Lorenz
  • Seniorenbeirat Herr Deusser
  • Interessierte Bürgerin Frau Kelter-Honecker
  • Interessierte Bürgerin Frau Stolle
  • Interessierte Bürgerin Frau Gulzar
  • Interessierter Bürger Herr Rudolf
  • Interessierter Bürger Herr Wallum
  • Interessierter Bürger Herr Ackermann
  • Interessierter Bürger Herr Gül
  • ALW Frau Spätling-Slomka
  • CDU Ina Dürr
  • SPD Frau Dr. Keil
  • FWW Herr Moczygemba

Neben den durch die Stadtverordnetenversammlung im Juni 2018 für drei Jahre ernannten Mitgliedern des Präventionsrats, unterstützen weiterhin mehrere Weiterstädter Bürger und Bürgerinnen ehrenamtlich die Arbeitsgruppen des Präventionsrates.

Derzeit existieren die folgenden Arbeitsgruppen.

Migrationsbericht 2020 – Zusammenfassung

  • Der Migrationsbericht zeigt Chancen und Möglichkeiten, aber auch Herausforderungen von Menschen mit Migrationshintergrund auf, die auf dem Weg in ein neues Leben in Weiterstadt sind.
  • Fördernde und hemmende Bedingungen für den Prozess der Integration werden angerissen.
  • Der Bericht ist nach einem Beschluss der Stadtverordnetenversammlung im April 2015 als Fortführung des Integrationspapiers „Wir sind Weiterstadt" als Zusammenarbeit des FB IV mit dem AK Asyl und der AG Integration des Präventionsrates entstanden.
  • Der Bericht gibt einen Einblick in die individuellen Bemühungen der Geflüchteten, aber auch in die vielfachen Bestrebungen von Ehrenamt und Hauptamt.
  • Es gilt für alle Weiterstädterinnen und Weiterstädter, unabhängig von Ihrer Nationalität, ein Leben in Vielfalt und Chancengerechtigkeit zu ermöglichen.

Ausblick
Der Migrationsbericht macht deutlich, welchen Herausforderungen sich Menschen mit Migrationshintergrund stellen müssen, wenn sie einen Neuanfang in Deutschland beziehungsweise in Weiterstadt wagen. Durch die intensive ehrenamtliche und hauptamtliche Begleitung der Menschen mit Fluchthintergrund in den Jahren 2015 bis heute wurde dies hautnah erlebbar und somit möglich, gemeinsam zu reflektieren, was Menschen hilft, in eine Gesellschaft hineinzuwachsen.

• Wohnen
Wohnraum für finanzschwache Weiterstädter Bürger war auch schon vor dem Jahr 2015 in Weiterstadt knapp und in den letzten Jahren hat sich diese Situation noch weiter verschärft. Hier müssen auf politischer Ebene kurz- mittel- und langfristig Lösungen gefunden werden.

• Bürgerschaftliches Engagement
Ohne das Bürgerschaftliche Engagement in unterschiedlichsten Ebenen und Bereichen hätten die Aufgaben und Schwierigkeiten der letzten fünf Jahre nicht gelöst werden können. Von der Unterstützung der Akteure des AK Asyl ganz besonders hervorzuheben in der Anfangszeit der Flüchtlingskrise über Familien und Einzelpersonen, die Geflüchtete und Flüchtlingsfamilien individuell betreuen bis zu Ehrenamtlichen, die sich in Projekten wie der Nähwerkstatt engagieren. Die Herausforderungen einer immer vielfältiger werdenden Gesellschaft erfordern die Entwicklung interkultureller und auf Vielfalt ausgerichteter Öffnungsprozesse.

• Frauen / Kinder / Bildung
Voraussetzung für gute Bildung ist die Bereitstellung ausreichender Betreuungsplätze in den Weiterstädter Kindertageseinrichtungen und in den Ganztagsschulen. Je früher ein benachteiligtes Kind in gute öffentliche Bildungseinrichtungen kommt, umso eher kann sich Chancengerechtigkeit entfalten. Der Weiterstädter Sozialfonds unterstützt die Institutionen durch Projektgelder hierbei. Die Eltern, besonders die Frauen, können erst Sprach- und Weiterbildungsangebote nutzen, wenn sie ihre Kinder gut betreut wissen. Die Kindertageseinrichtungen verfügen über genügend Expertisen, Frauen mit Migrations- und Fluchthintergrund gut bei den Integrationsaufgaben zu begleiten. Jedoch lässt der aktuelle Fachkraftmangel in den Kindertageseirichtungen kaum Ressourcen für diesen Auftrag übrig. Bildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen für Erwachsene müssen – wie bisher schon – in differenzierter Form zur Verfügung stehen (z. B. Sprachkurse, Berufsqualifizierung usw.).

• Sprache
Die letzten fünf Jahre haben deutlich aufgezeigt, wie wichtig der Erwerb der deutschen Sprache für eine gelingende Integration ist. Es gibt durch die jeweils zuständigen Stellen unterschiedlichste Angebote für den Spracherwerb und teilweise auch Verpflichtungen an diesen Kursen teilzunehmen. Trotzdem gibt es eine nicht zu unterschätzende Personengruppe, die keinen oder einen schlechten Zugang zu Sprachkursen besitzt. Dies sind zum Beispiel Mütter von Kleinkindern, denen aufgrund von fehlender Mobilität und Flexibilität der Zugang verwehrt bleibt, aber auch komplette Analphabeten sind hier zu nennen. Für diese Personengruppen muss auch in Zukunft gewährleistet sein, dass für Sie im Spracherwerb möglichst individuelle ortsnahe Lösungen gefunden werden.

• Behörden/Ämter – Leichte Sprache
Wie in § 11, Abs. 4 des Behindertengleichstellungsgesetzes festgehalten, sollten in Zukunft Informationen, Formulare und Anträge von Behörden vermehrt in „Leichter Sprache" oder „Einfacher Sprache" verfasst werden. Dies würde die Verständlichkeit für Geflüchtete deutlich erhöhen und unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen den Zugang zu Behörden erleichtern.

• Medizinische Infrastruktur
Bei dem Zugang zu allgemeiner medizinscher Versorgung gab es in den Bereichen Kinderärzte und Augenärzte starke Unterversorgung, welche nach unserer Einschätzung die gesamte Weiterstädter Bevölkerung betreffen. Im Bereich der psychosozialen Versorgung der Geflüchteten wurde mit Einrichtung des Psychosozialen Zentrums für Geflüchtete ein Schritt in die richtige Richtung unternommen, der aber nur als Anfang von Maßnahmen gesehen werden kann.