Halloween: Möller appelliert an Vernunft

Hohes Infektionsrisiko bei Streifzügen von Tür zu Tür – Bürgermeister zeigt Alternativen auf

Ende Oktober ist traditionell Halloween-Zeit. Doch in diesem Jahr wird wegen der Corona-Pandemie einiges anders sein. Große Veranstaltungen wurden vielerorts abgesagt, dafür wird es wohl vermehrt private Partys geben. Und weniger Kinder als gewohnt dürften am 31. Oktober in Kostümen von Tür zu Tür ziehen und Süßes fordern. Verboten ist dies allerdings nicht, sofern die geltenden Abstandsregeln eingehalten werden und die Kinder in Kleingruppen unterwegs sind. Doch die Gefahr ist groß, dass sich das Virus dadurch rasant verbreitet. Deshalb empfiehlt Bürgermeister Ralf Möller allen Eltern, ihren Kindern die beliebten Streifzüge durch die Weiterstädter Stadtteile zu untersagen. „Wir können und wollen das niemandem verbieten, aber angesichts stark steigender Infektionszahlen raten wir zum Verzicht", erläutert der Rathaus-Chef.

„Alle Bürgerinnen und Bürger müssen jetzt erneut Verantwortung übernehmen, damit nicht ähnliche Einschränkungen wie im Frühjahr wieder erforderlich werden", mahnt Möller. Deshalb sei es in den nächsten Wochen wichtig, die Anzahl der sozialen Kontakte möglichst niedrig zu halten. „Wenn Kinder von Haus zu Haus ziehen, haben sie nun einmal relativ viele Kontakte in kurzer Zeit", weiß Möller um das Risiko. In den sozialen Medien haben sich viele Eltern aus dem Landkreis Darmstadt-Dieburg über Halloween-Streifzüge ausgetauscht und vertreten sehr unterschiedliche Meinungen. Manche sprechen sich für Verbote aus, andere wollen ihren Nachwuchs mit viel Desinfektionsmittel auf die Rundgänge schicken. Hinzu kommt, dass Halloween für manche Familien unbedeutend ist, für andere hingegen eine große Rolle spielt.

In Anbetracht dessen ist es dem Rathaus-Chef wichtig, Alternativen aufzuzeigen. „Ich hätte keine großen Bedenken, wenn Eltern mit ihren Kindern und vielleicht ein, zwei Freunden losziehen", sagt Möller und erläutert: „Die Eltern könnten darauf achten, dass die Kinder die Abstandsregeln durchgehend einhalten. Das kann man nicht erwarten, wenn sie alleine unterwegs sind." Zudem sei es möglich, nach dem Klingeln an Haustüren einen Korb für Süßes hinzustellen und dann einige Meter zurückzutreten. Der Bürgermeister befürwortet auch, dass einzelne Kindertagesstätten in Weiterstadt ihr Gebäude sowie Außengelände mit Kürbissen und Dekoration herrichten. „So können Kinder in ihren kleinen Betreuungsgruppen eine schöne Halloween-Zeit erleben." Zudem spreche nichts dagegen, wenn Kinder zu Hause im kleinen Rahmen Kostüme präsentieren und für ihre Auftritte mit Süßigkeiten belohnt werden. Außerdem könnten Eltern Süßigkeiten im Garten, Keller oder auf dem Dachboden verstecken und die Kinder zum Suchen animieren. „Man könnte aus Halloween eine Art Spiel machen. Das würde vielen Kindern genauso viel Spaß machen wie das Ziehen von Haus zu Haus", ist Möller überzeugt. Zudem erinnert er daran, dass am 31. Oktober auch Reformationstag sei und der Tag somit einen christlichen Hintergrund habe.

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