Jugendförderung bietet trotz Lockdown breites Angebot

Mitarbeitende unterstützen Jugendliche im erschwerten Schulalltag, begleiten sie bei der Prüfungsvorbereitung – und laden sie zu digitalen Freizeitangeboten ein

Die Stadt Weiterstadt hat eine breit aufgestellte Jugendförderung, die in allen Stadtteilen ein vielfältiges Programm für Jugendliche zwischen 10 und 18 Jahren bietet. Doch seit November vergangenen Jahres sind die Einrichtungen durchgehend geschlossen. Die heikle Corona-Lage hat die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Herausforderungen gestellt. Sie haben nach Wegen gesucht, um trotz Kontaktbeschränkungen für Jugendliche in der Kernstadt und in den vier Stadtteilen sowie in den drei weiterführenden Schulen präsent zu sein. Und sie haben kreative Lösungen gefunden. Von Montag bis Freitag findet zwischen 16 und 18 Uhr etwa ein Online-Juze statt, das ganz unterschiedliche Angebote bietet – zum Beispiel die gewohnte Babbelstund, Quizduelle oder Kreativwerkstätten. Auch Actionbounds (digitale Stadtrallyes) bringen Abwechslung in den Alltag. „Junge Menschen leiden unter der Corona-Pandemie ganz besonders", weiß Markus Ries, Fachdienstleiter Jugend und Integration. „Von Jugendlichen kann man nur bedingt erwarten, dass sie ihren Alltag unter Corona-Bedingungen gut bewältigen. Vielen fehlt die Struktur, weil der klassische Schulalltag und Freizeitmöglichkeiten wegfallen", erläutert der Pädagoge und betont: „Diesen Problemen müssen wir uns als Jugendförderung stellen. Wir müssen verhindern, dass Jugendliche aufgrund der aktuellen Corona-Lage psychische Störungen entwickeln."

Die Jugendförderung hilft den Kids aber nicht nur bei der Freizeitgestaltung, sondern nimmt sich auch ihrer Probleme im derzeit erschwerten Schulalltag an. So werden etwa Online-Gesprächsangebote für Schülerinnen und Schüler angeboten, die unter den schwierigen Bedingungen leiden und mit dem Homeschooling nicht zurechtkommen. Wer vor einem Abschluss steht, den Jahrgangsstufen 5/6 angehört oder sich mit dem eigenständigen Lernen sehr schwertut, kann auch in der Schule oder im Jugendzentrum Gesprächs- und/oder Lernangebote wahrnehmen. „In Einzelgesprächen helfen wir zum Beispiel bei der Prüfungsvorbereitung und zeigen den Jugendlichen Perspektiven für die Zeit danach auf", berichtet Ries. Zudem werden Lehrkräfte im Umgang mit Schülerinnen und Schülern unterstützt – besonders mit jenen, die nicht oder nur sporadisch am Online-Unterricht teilnehmen. „Wir haben die Erfahrung gemacht, dass dies weniger an den technischen Voraussetzungen, sondern eher an der fehlenden Struktur zu Hause liegt", sagt Ries und fährt fort: „In Gesprächen geben wir den Jugendlichen Tipps, wie sie ihren Alltag unter den aktuellen Bedingungen meistern können." Zum 22. Februar 2021 wurden in Hessen zwar Wechselunterricht bis zur sechsten Klasse und eine Notbetreuung für Eltern eingerichtet, die ihren Nachwuchs nicht zu Hause unterstützen können. Doch das löse die Probleme nur oberflächlich, meint Ries. „Selbst wenn morgen wieder alle in die Schule gehen könnten, müssten wir verstärkt für die Jugendlichen da sein. Denn sie sind in der Regel noch nicht so stabil, um ungewohnte Belastungen abfedern zu können", betont der Fachdienstleiter.

Wer am Online-Juze teilnehmen möchte, an den Actionbounds interessiert ist oder Unterstützung im Alltag benötigt, kann sich bei der Jugendförderung telefonisch (06150/400-4300) oder per E-Mail (jugendfoerderung@weiterstadt.de) melden.

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