Strukturen für gesellschaftliche Vielfalt schaffen

Stadt erarbeitet Integrations- und Vielfaltsstrategie – Erster Workshop findet am 8. Mai statt – Vernetzung von Initiativen, Gruppen und Akteuren steht im Vordergrund

Das Thema Vielfalt ist für Weiterstadt sehr wichtig – und wird seit vielen Jahren erfolgreich praktiziert. Zahlreiche gesellschaftliche Gruppen tragen zu einer vielfältigen Gesellschaft bei. Dazu zählen nicht nur Menschen mit Migrationshintergrund, sondern beispielsweise auch Menschen mit Behinderung oder Senioren, welche die Stadt Weiterstadt durch verschiedenste Angebote einbeziehen möchte. Um die Rahmenbedingungen weiter zu verbessern, entwickelt die Stadtverwaltung mit der Stadtverordnetenversammlung sowie interessierten Bürgerinnen und Bürgern derzeit eine kommunale Integrations- und Vielfaltsstrategie. „Weiterstadt WIRkt" heißt das Projekt, das vom Landesprogramm WIR gefördert wird. Es läuft bis Ende 2021 und wird maßgeblich vom erfahrenen externen Prozessbegleiter Dr. Winfried Kösters unterstützt. Auf die Auftaktveranstaltung im Februar folgt am Samstag, 8. Mai (10:00 – 16:00 Uhr) der erste, digital stattfindende Workshop, bei dem ein konzeptioneller Rahmen für die Leitlinien erarbeitet werden soll. Nach zwei weiteren Workshops (Bündnis für Vielfalt – Vernetzung, 12. Juni; Vielfaltsmanagement-Diversitymanagement, 18. September) sollen eine klare Haltung und Zielvorstellungen feststehen und in einem Konzept niedergeschrieben werden, auf dessen Basis die Stadt Weiterstadt das Thema Vielfalt mit Leben füllen kann.

„Unser vorrangiges Ziel ist es, die zahlreichen Initiativen, Gruppen und Akteure, die sich in unserer Stadt für die Integration von Menschen stark machen, miteinander zu vernetzen", blickt Möller voraus. Die derzeitigen gesellschaftlichen Entwicklungen würden zeigen, dass dieses Themenfeld noch stärker ins Blickfeld gerückt werden müsse. „Es ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, rechtspopulistischen Tendenzen entschieden entgegenzuwirken und sich für Vielfalt und Integration einzusetzen", sagt der Rathaus-Chef. Dass Weiterstadt gute Rahmenbedingungen dafür habe, unterstreicht Prozessbegleiter Kösters, der bereits für mehrere andere Städte ähnliche Beteiligungsformate gestaltet und Strukturen geschaffen hatte. „Die Stadt Weiterstadt hat den Willen, Vielfalt aktiv zu gestalten. Es gibt viele sinnvolle Projekte, aber das verbindende Element fehlt noch", sagt Kösters. Nun gehe es darum, für die beteiligten Akteure Win-win-Situationen zu erzeugen. „Das ist die Voraussetzung für ein dauerhaftes, vernetztes Engagement, das nicht nach einem Projekt schon wieder vorbei ist." Engagierte Menschen heutzutage zu erreichen, sei herausfordernd und erfordere eine strategische, ausdifferenzierte Vorgehensweise. „Früher haben sich viele Menschen vor allem in Vereinen engagiert, heute gibt es aber vielfältige andere Möglichkeiten. Diese Entwicklung muss man berücksichtigen", betont Kösters.

Das Projekt „Weiterstadt WIRkt" baut auf zwei früheren Integrationskonzepten und dem Migrationsbericht 2020 auf, den die Stadtverordnetenversammlung mit einem Beschluss in die Wege geleitet hatte. Der Bericht beschreibt die gegenwärtigen Bedingungen und Chancen für Menschen mit Migrationshintergrund, aber auch die anstehenden Herausforderungen. Nun möchte die Stadt den nächsten Schritt machen und die Strukturen für gesellschaftliche Vielfalt schaffen. „Das Thema wird in den nächsten Jahren immer wichtiger werden", meint Kösters und verweist auf die vielen verschiedenen Religionen sowie Kulturen, welche die Gesellschaft in Deutschland mitgestalten. „25 Prozent der Bevölkerung sind Menschen mit Migrationshintergrund. Das bedeutet, dass sich die Gesellschaft ohne sie nicht weiterentwickeln kann." Zudem hätten sich in den vergangenen Jahren viele verschiedene Familienkonstellationen und -bilder etabliert. Die gleichgeschlechtliche Ehe und die Einführung des dritten Geschlechts für Intersexuelle, seien zwei weitere zentrale Aspekte. „Die Entwicklung zu einer immer vielfältigeren Gesellschaft wird jedes Land dieser Welt früher oder später beschäftigen", blickt Kösters voraus.

Zurück