IG Neubaustrecke: Lenkungskreis fordert von Bahn klare Zugzahlen

Der Lenkungskreis der Interessengemeinschaft (IG) Neubaustrecke hat sich in seiner vergangenen Sitzung mit dem Thema Bahnlärm eingehend befasst. Wie der Sprecher des Lenkungskreises Peter Rohrbach mitteilt, gäbe es zunächst zwei Grundvoraussetzungen, damit möglichst wenig Bahnlärm entstehe.

„Es ist ganz klar: Je weiter eine Lärmquelle entfernt ist, desto leiser ist sie“, so Rohrbach. Außerdem verursachten Kurven Lärm in Form von lauten, schrillen Quietschgeräuschen. Je gerader und ortsferner eine Trasse also ist, desto weniger Lärm erzeuge sie.

Bürgermeister Ralf Möller ergänzt: „Je höher die Anzahl der Züge auf solch einer Strecke ist, desto größer ist der wahrnehmbare Lärm.“ Zu den Zugzahlen mache die Bahn aber unklare und widersprüchliche Angaben. „Daher fordern wir, dass endlich belastbare Prognosen über die Anzahl von Personen- und Güterverkehrszügen vorgelegt werden“, so Möller und Rohrbach unisono.

Neben Lärm erzeugen die Züge beim Vorbeifahren auch Erschütterungen. Daher sei bestmöglicher Lärmschutz alleine keine Garantie für ruhige Nächte. Die Erschütterungen können genauso wie Lärmspitzen nachts dazu führen, dass man aufwache. Um dies besser einschätzen zu können, fordert daher der Lenkungskreis, Messstellen auf der Bestandsstrecke, die von Aschaffenburg Richtung Mainz führt und durch Weiterstadt verläuft, einzurichten, die sowohl Lärm als auch Erschütterungen messen“, so Rohrbach und Möller weiter.

„Im Flugverkehr haben wir ein Nachtflugverbot, im Bahnverkehr aber nicht. Also muss man doch dafür Sorge tragen, dass eine neue Trasse Rücksicht auf die Menschen und ihre Gesundheit nimmt“, so Rohrbach und Möller weiter. Dies sei vor allem dann machbar, wenn die Trasse möglichst weit weg von Wohngebieten verlaufe.

Hinzu komme, dass eine neue Trasse die Landschaft nicht unnötig verbrauchen dürfe. „Weiterstadt ist nicht gesegnet von vielen Wäldern und Natur. Daher muss man das, was noch da ist, schützen.“ Gleichzeitig dürfe Weiterstadt aber in seiner weiteren Entwicklung nicht unnötig eingeschränkt werden. „Die Schaffung von Wohnraum ist überall im Rhein-Main-Gebiet dringend erforderlich. Durch unbedachte Trassenführung mögliche Entwicklungsflächen der Zukunft zu zerschneiden, wäre der falsche Ansatz“, so Möller und Rohrbach.

Daher sei es sinnvoll, dem Bündelungsgebot im Bundesverkehrswegeplan nachzukommen und neue Strecken entlang von Autobahnen zu bauen.

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