Amtix kurz:
Verlegung der Flugroute darf nicht zu Mehrbelastung in Gräfenhausen und Schneppenhausen führen

Bürgermeister Ralf Möller spricht auf der Informationsveranstaltung zur Flugroutenverlegung von Amtix kurz (Foto: Stadt Weiterstadt/Benjamin Hasche)

Am vergangenen Mittwoch (20. Juni 2018) fand im Bürgerhaus Gräfenhausen die Informationsveranstaltung zum Konsultationsverfahren über die Verlegung der Flugroute „Amtix kurz“ statt. Wie Bürgermeister Ralf Möller in seinem Eingangsstatement betonte, sei es ihm absolut unverständlich, warum die Flugrouten-Variante 4, die mittlerweile als „möglicher neuer Routenverlauf“ betitelt wird, den Vorzug erhalten soll. Die Variante 4 führt teilweise näher an Gräfenhausen und Schneppenhausen vorbei als die aktuelle Flugroute. „Es kann doch nicht sein, dass wir über die Verlegung einer Flugroute zur Entlastung der Bürgerinnen und Bürger sprechen und dann diejenigen, die seit Jahrzehnten sowieso schon hoch belastet sind, nochmal mehr Lärm aushalten sollen“, kritisiert Möller.

Das Aufrechnen von entlasteten zu neuen belasteten Bürgerinnen und Bürgern sei in dieser Form eine unzureichende Bewertungsgrundlage. Man könne den Fluglärm nicht als isolierten Lärm betrachten, vielmehr müsse man Lärm in seiner Gesamtheit in die Entscheidung einfließen lassen. „Wir haben zusätzlich zum Fluglärm mit der Autobahn 5, einer Personen- und Güterverkehrstrasse der Bahn mitten durch den Ort, der Bundesstraße 42, dem Flugverkehr des Egelsbacher Flugplatzes sowie einer geplanten ICE-Trasse direkt an der Autobahn viele sich überlagernde Lärmquellen, die in der Summe eine sehr hohe Belastung für die hier lebenden Menschen bedeuten. Jetzt stellt sich heraus, dass geplant ist, Gräfenhausen und Schneppenhausen noch stärker zu belasten. Das ist nicht hinnehmbar“, kritisiert Möller.

Möller fordert, dass die Flieger früher abdrehen sollen und auf keinen Fall südlicher als bei der aktuellen Route geleitet werden dürfen. Mithilfe des Steilstartverfahrens sollen sie möglichst früh an Höhe gewinnen. „Je höher die Flieger sind, desto weniger kommt unten an“, so Möller.

Die sich abzeichnende Aushöhlung des Nachtflugverbots bereitet Möller große Sorge. „Es wurde lange dafür gekämpft, dass es ein Nachtflugverbot gibt. Jetzt darf es kein Wetteifern zwischen den Fluggesellschaften geben, wer noch mehr Flieger nach 23:00 Uhr auf den Boden bekommt. Das ist eine gefährliche Entwicklung, die uns alle um den Schlaf bringt und gestoppt werden muss“, fordert Möller.

 

Weiterführende Links:

https://konsultation.aktiver-schallschutz.de/konsultation-zu-amtix-kurz/

www.aktiver-schallschutz.de

www.forum-flughafen-region.de

www.flk-frankfurt.de

www.umwelthaus.org

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