Kreativ-Wettbewerb gegen Kinderarmut: Vier Neuntklässler gewinnen Hauptpreis

Das Sieger-Logo des Kreativ-Wettbewerbs gegen KinderarmutAm Tag der Kinderrechte hat die Jury des Kreativ-Wettbewerbs zum Thema Bildung und Teilhabe (BuT) die Gewinnerinnen und Gewinner in der Albrecht-Dürer-Schule vor Schülern, Lehrern und Eltern bekannt gegeben.

Aus den 75 eingereichten Vorschlägen setzte sich bei der sechsköpfigen Jury, bestehend aus Bürgermeister Ralf Möller, Knut Hahn, Schulleiter der Albrecht-Dürer-Schule, Prof. Dr. Julika Bürgin, Professorin an der Hochschule Darmstadt, Künstlerin Sandra Mann, Dr. Dietmar Brombach, Mitglied des Präventionsrats der Stadt Weiterstadt und Dr. Armin Neher, Standortleiter von Evonik in Darmstadt/Weiterstadt, das Logo von Tobias Doll, Jan Hofert, Leon Sandner und Fionn Dorer durch. Die vier Preisträger besuchen die Jahrgangsstufe 9 der Albrecht-Dürer-Schule und erhalten den Hauptpreis in Höhe von 1.500 Euro für eine erlebnispädagogische Fahrt mit Übernachtung, gespendet von Evonik.

Weiterhin überreichte die Jury zwei Sonderpreise: Den ersten Sonderpreis erhielten die Kinder der Kita Pusteblume, die mit Abstand jüngsten Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die ebenfalls ein Logo eingereicht und sich mit dem Thema Kinderarmut beschäftigt haben. Den zweiten Sonderpreis erhielt Danish Goraya. Er besucht die Jahrgangsstufe 13 der Albrecht-Dürer-Schule. Die Sonderpreise erhalten jeweils 300 Euro von der Stadt Weiterstadt.

"Die Unterstützung ist da - aber keiner weiß es"

Beim Kreativ-Wettbewerb gegen Kinderarmut wurden insgesamt 75 Vorschläge eingereicht. Hier sieht man eine kleine Auswahl. (Foto: Stadt Weiterstadt)Die Initiatorin des Kreativ-Wettbewerbs Miriam Zeleke erläuterte: „Armut kann jedem passieren. In Weiterstadt ist jedes fünfte Kind von Armut betroffen, das entspricht knapp 900 Kindern – aber nur 250 Leistungen wurden abgerufen. Das heißt, die Unterstützung ist da – aber keiner weiß es.“ Als zuständige Fachdienstleiterin für den Bereich Frühe Bildung und Familien der Stadt Weiterstadt kam ihr daher die Idee, das Bildungs- und Teilhabepaket der Bundesregierung in Weiterstadt bekannter zu machen. Der erste Schritt, so Zeleke weiter, sei die Entwicklung des Logos gewesen. Nun werde das Logo an allen Stellen in Weiterstadt zu sehen sein, die vorurteilsfrei und sachkundig beraten. „Uns ist wichtig, dass auch die Qualität stimmt“, betont Zeleke. Daher dürfe das Logo nur dann verwendet werden, wenn zuvor ein Vertrag mit der Stadt Weiterstadt abgeschlossen wurde.

„Gegen Armut können wir vor allem etwas bewirken, indem wir die jungen Menschen gut ausbilden“, erklärte Dr. Armin Neher, Standortleiter von Evonik in Darmstadt und Weiterstadt. Dies fange bereits in den Kindergärten und Schulen an und setze sich später in der betrieblichen Ausbildung fort. „Die vielen Logos, die sich an den Händen haltende Menschen zeigen, symbolisieren, dass niemand ausgegrenzt wird und man sich gemeinsam hilft. Das hat mich sehr beeindruckt“, so Neher weiter.

"Alle eingereichten Vorschläge sind gewinner"

Sascha Görg, Leiter der Standortkommunikation von Evonik in Darmstadt und Weiterstadt sowie Mitorganisator des Kreativ-Wettbewerbs, ergänzt: „Ein Logo für ein solch ernsthaftes Thema zu entwickeln ist harte Arbeit. Man merkt den eingereichten Vorschlägen an, dass die Kinder und Jugendlichen sich wirklich ernsthaft mit dem Thema auseinander gesetzt haben. Obwohl Kinderarmut ein trauriges Thema ist, enthält jedes Logo Freude, Hilfsbereitschaft und Hoffnung. Allein wegen dieser Leistung sind alle eingereichten Vorschläge Gewinner!“  

„Politik kann hierfür vor allem notwendige Gelder bereitstellen und das Thema auf die öffentliche Agenda heben“, sagte Bürgermeister Ralf Möller. Es komme jedoch viel mehr auf die Menschen an, die das Thema leben und sich dafür engagieren. „Die Tat wiegt ganz klar schwerer als das Wort. Dass sich so viele an diesem Wettbewerb beteiligt haben, ist ein starkes Zeichen“, betont Möller.

Das Gewinner-Logo wird nun von einer professionellen Grafikerin weiter bearbeitet und schon bald überall in Weiterstadt zu sehen sein. Die zehn besten Logos werden als Postkarten gedruckt. Außerdem werden sie in der Darmstädter Straße an neuen Info-Stelen, die Anfang Dezember montiert werden, der Öffentlichkeit präsentiert.

Zurück