Bahnpläne: Weiterstadt fordert weiterhin Trasse entlang der A67

Varianten a-d der Anbinung des Güterverkehrs an die ICE-Neubaustrecke (Quelle: Deutsche Bahn)Die Stadt Weiterstadt kritisiert die von der Deutschen Bahn vorgestellten Pläne, die geplante ICE-Neubaustrecke mit der bereits bestehenden Verbindung zwischen Aschaffenburg und Mainz über die „Kurze Weiterstädter Kurve“ (Variante a) zu verbinden. „Weiterstadt hat mit dem Frankfurter Flughafen und dem Flughafen Egelsbach, der A5 sowie dem hohen Lärmaufkommen durch die Bahn bereits jetzt schon eine sehr hohe Gesamtlärmbelastung. Es reicht!“, kritisiert Bürgermeister Ralf Möller. „Die Stadt Weiterstadt bleibt bei ihrer Forderung, das Bündelungsgebot zu befolgen und die neue Bahntrasse entlang der A67 weiter in Erwägung zu ziehen“, betont Möller. Dies habe auch die Stadtverordnetenversammlung einstimmig beschlossen. Es sei nicht nachvollziehbar, dass die modifizierte Variante d komplett verworfen werde, obwohl sie nach Berechnungen der Deutschen Bahn die geringste Zahl an Betroffenen verursache. Der höhere Flächenverbrauch bei dieser Variante sei im Vergleich zum Flächenverbrauch der gesamten ICE-Streckenplanung marginal, gibt Möller zu bedenken.

„Im Flugverkehr haben wir ein Nachtflugverbot, im Bahnverkehr aber nicht. Also muss man doch dafür Sorge tragen, dass eine neue Trasse Rücksicht auf die Menschen und ihre Gesundheit nimmt“, so Möller. Dies sei vor allem dann machbar, wenn die Trasse möglichst weit weg von Wohngebieten verlaufe.

Offen sei weiterhin eine Studie zur Gesamtlärmbelastung der betroffenen Kommunen sowie die geplanten Zugzahlen auf der bestehenden Trasse von Aschaffenburg nach Mainz, die der Lenkungskreis der Interessengemeinschaft Neubaustrecke Anfang des vergangenen Jahres gefordert hatte.

Man werde in der Verwaltung sowie im Lenkungskreis die jetzt vorgestellten Pläne der Bahn sehr genau unter die Lupe nehmen, kündigt Möller an. Die Bahn hatte mitgeteilt, dass die tatsächliche Umsetzung der Anbindungskurve von weiteren Entscheidungen des Streckenverlaufs abhängt – beispielsweise ob der Hauptbahnhof Darmstadt voll angebunden wird. Eine Entscheidung im großräumigen Variantenvergleich zwischen Zeppelinheim und Mannheim-Waldhof ist nach Angaben der Bahn bis Anfang 2020 vorgesehen. Für den Fall, dass am Ende der Güterverkehr über die bereits bestehende Trasse geleitet wird, werde man alles daran setzen, den bestmöglichen Schutz vor Lärm und Vibrationen auch über die gültigen gesetzlichen Bestimmungen hinaus zu erstreiten, betont Möller.

Einzig gut für Weiterstadt sei die Entscheidung der Deutschen Bahn, die Variante durch das Braunshardter Tännchen nicht weiter zu verfolgen, erklärt Möller. „Unser Tännchen bleibt auch unser Tännchen“, so Möller.

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