Trotz Lockerungen diszipliniert bleiben

Viele Geschäfte in Weiterstadt sind wieder geöffnet – Bürgermeister Ralf Möller empfiehlt das Tragen von Masken

Die Ausbreitung des Coronavirus ist zwar nicht gestoppt, doch die Infektionsfälle steigen in Deutschland deutlich moderater als noch vor einigen Wochen. Deshalb hatten sich Bund und Länder Mitte vergangener Woche darauf verständigt, erste vorsichtige Schritte aus dem Lockdown zu wagen. Seit Montag dieser Woche dürfen in Hessen Geschäfte mit einer Verkaufsfläche von maximal 800 Quadratmetern wieder öffnen. Größere Geschäfte dürfen dies ebenfalls, sofern sie Bereiche abtrennen, die dadurch nicht zugänglich sind. Pro 20 Quadratmeter darf sich nur ein Kunde im Geschäft aufhalten, damit der vorgegebene Mindestabstand (1,5 Meter) stets eingehalten werden kann. Eine Maskenpflicht gibt es bislang zwar nicht, wird aber besonders beim Einkaufen oder im Öffentlichen Personennahverkehr empfohlen. „In der Öffentlichkeit eine Maske zu tragen ist wichtig, damit die Infektionsrate trotz Lockerungen niedrig bleibt", unterstreicht Bürgermeister Ralf Möller.

Schulen nehmen schrittweise wieder den Betrieb auf, während Kindertagesstätten mindestens bis zum 3. Mai 2020 geschlossen bleiben. Gleiches gilt für Restaurants, Bars, Kneipen und Kirchen. Während Zoos und Tierparks zu bleiben, dürfen Tierheime- und Pensionen den Betrieb wieder aufnehmen. „Wir arbeiten intensiv an einer Lösung für die Kellerranch und wollen ein Einbahnsystem einführen, damit sich die Besucher nicht zu nahe kommen. Maximal 50 Personen werden wir gleichzeitig reinlassen können", berichtet Möller. Friseursaloons nehmen am 4. Mai wieder den Betrieb auf. Bereits seit Montag erlaubt ist der Thekenverkauf in Eisdielen, die auch einen Lieferservice anbieten dürfen.

Großveranstaltungen mit mehr als 100 Besuchern sind bis zum 31. August 2020 verboten. „Das bedeutet, dass viele Grillfeste im Sommer leider nicht stattfinden können", weiß Möller. „Wir werden nun prüfen, was wir vielleicht erlauben können. Klar ist aber, dass die Gesundheit an erster Stelle steht und wir im Zweifel absagen werden." Verlängert wurde die Kontaktsperre, die in Hessen seit dem 22. März 2020 gilt. In der Öffentlichkeit darf man sich weiterhin nur zusammen mit einer Person aufhalten, die nicht dem eigenen Haushalt angehört. Zudem ist ein Mindestabstand von 1,5 Metern obligatorisch. „Ich bitte alle Bürgerinnen und Bürger, diese Vorgaben weiterhin so konsequent wie bislang einzuhalten", appelliert Möller und ergänzt: „Nur so haben wir eine Chance, die weitere Verbreitung des Coronavirus einzudämmen."

Besonders älteren und chronisch kranken Menschen empfiehlt der Rathaus-Chef, weiterhin so selten wie möglich das Haus zu verlassen: „Die Gefahr ist noch lange nicht gebannt, auch wenn die Lockerungen diesen Anschein erwecken können", betont Möller. Um die Risikogruppen zu schützen, hatte die Weiterstädter Ehrenamtsagentur in Zusammenarbeit mit dem Weiterstädter Warenkorb einen Lieferservice für Lebensmittel in die Wege geleitet. „Das Angebot wird gut angenommen, aber unsere Helfer können noch einige Menschen mehr versorgen", sagt Möller. Die Ehrenamtlichen liefern Lebensmittel unter strenger Einhaltung der Hygienevorschriften den Bedürftigen nach Hause und tragen Mundschutz sowie Handschuhe. Wer Bedarf hat, kann sich per E-Mail (info@ehrenamt-weiterstadt.de) oder telefonisch (0160/93113924) bei der Weiterstädter Ehrenamtsagentur melden.

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