Langsam und vorsichtig in eine neue Normalität
Zahlreiche Geschäfte in Weiterstadt sind wieder komplett geöffnet – Sportanlagen und Bürgerhäuser können ab kommenden Montag wieder genutzt werden
Nach weiteren Lockerungen in der Corona-Krise ist auch Weiterstadt auf dem Weg in eine neue Normalität. Seit vergangenem Samstag (9. Mai 2020) nutzen zahlreiche Geschäfte wieder ihre komplette Verkaufsfläche, nachdem die Begrenzung auf 800 Quadratmeter aufgehoben wurde. Ab 15. Mai dürfen in Weiterstadt Fitnessstudios, Campingplätze und gastronomische Betriebe wieder geöffnet werden, während Schloss Braunshardt (auch die Parkanlage) und das Kommunale Kino vorerst geschlossen bleiben. Die Lockerungen seien nur möglich, weil sich die meisten Bürgerinnen und Bürger in den vergangenen Wochen an die strikten Regeln – zum Beispiel die Kontaktbeschränkungen – gehalten haben, unterstreicht Bürgermeister Ralf Möller. „Deswegen sind die Fallzahlen in Weiterstadt und im kompletten Landkreis niedrig", freut sich Möller, betont aber auch: „Wir müssen vorsichtig bleiben und Hygienemaßnahmen, Abstandsregeln sowie die Maskenpflicht einhalten." Denn Landkreisen mit wöchentlich über 50 Neuinfizierten je 100.000 Einwohner droht ein weiterer Shutdown.
Wieder öffnen werden ab kommenden Montag (18. Mai 2020) alle Bürgerhäuser im Landkreis Darmstadt-Dieburg. In Weiterstadt dürfen diese aber – genauso wie Grillplätze – bis zum 5. Juni 2020 nicht für private Feiern genutzt werden. „Die Verordnung der Landesregierung legt fest, dass nur eine stehende Person pro zehn Quadratmeter eingeladen werden darf. Das bedeutet zum Beispiel, dass wir in der Grillhütte in Gräfenhausen eine Feier mit mehr als sechs Personen nicht erlauben dürfen. Das ist lebensfremd", meint Möller. Wieder genutzt werden dürfen ab kommenden Montag auch alle Sportanlagen, die laut Verordnung bereits am 9. Mai 2020 hätten öffnen dürfen. Die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der Kommunen im Landkreis Darmstadt-Dieburg verständigten sich aber kreisweit auf eine spätere Öffnung. „Wir haben die zusätzliche Woche genutzt, um die Anlagen bestmöglich herzurichten", erläutert Möller. „Es bedarf aus unserer Sicht etwas mehr zeitlichen Vorlauf, um die erforderlichen Hygienemaßnahmen umzusetzen, die Basis für einen geregelten Ablauf sind."
Die Sportverbände erarbeiten derzeit Richtlinien und Hygienekonzepte, die dann von den Vereinen und Gruppen umgesetzt werden müssen. Die Stadt Weiterstadt bittet Vereine darum, die Vorgaben mit dem Fachbereich V Immobilienmanagement abzustimmen. Ansprechpartner ist Rüdiger Stark, der telefonisch (06150/400-3501) oder per E-Mail (ruediger.stark@weiterstadt.de) kontaktiert werden kann. „Jeder Verein behält seine gewohnte Raumreservierung", sagt Möller und ergänzt: „Auf Basis der Vorgaben ermitteln wir dann die jeweiligen Raumgrößen und bestimmen gemeinsam eine maximale Personenzahl." Zu den Auflagen zählt, dass die jeweilige Sportart kontaktlos ausgeübt wird und stets ein Mindestabstand von 1,5 Metern eingehalten wird. Umkleidekabinen und Waschräume dürfen nicht genutzt werden, Toiletten hingegen schon. Wer zur Corona-Risikogruppe zählt, sollte vorerst nicht am Sportbetrieb teilnehmen. „Wir wollen niemanden ausschließen, müssen aber besonders gefährdete Menschen vor einer Corona-Infektion schützen", erklärt Möller.