„Wir müssen uns geschlossen solidarisch verhalten“

Bürgermeister Ralf Möller nimmt Bevölkerung beim Kampf gegen das Corona-Virus in die Pflicht – Hallenbad, Kino, Sportanlagen und Bürgerhäuser ab Montag geschlossen

Am vergangenen Mittwoch hatten Bund und Länder harte Maßnahmen beschlossen, um die deutschlandweit rasante Ausbreitung des Corona-Virus einzudämmen und somit eine Überlastung des Gesundheitssystems zu verhindern. Wie bereits im Frühjahr darf man sich im privaten und öffentlichen Raum in den nächsten vier Wochen nur mit den Angehörigen des eigenen und eines weiteren Hausstandes treffen. Zudem müssen Freizeit- und Kultureinrichtungen, Sportstätten sowie Restaurants ab kommenden Montag (2. November) für einen Monat schließen, während Schulen, Kindertagesstätten und Einzelhandel unter verschärften Schutzmaßnahmen offen bleiben. In Weiterstadt werden bis einschließlich 30. November neben dem Hallenbad auch das Kommunale Kino, alle Sporthallen und -Plätze sowie Bürgerhäuser geschlossen sein. Die Stadtbücherei im Medienschiff und die Außenstelle in Gräfenhausen dürfen hingegen weiterhin zu den gewohnten Öffnungszeiten besucht werden. „Ich halte das für vertretbar, da sich der Publikumsverkehr ohnehin in Grenzen hält und umfangreiche Schutzmaßnahmen umgesetzt wurden", sagt Bürgermeister Ralf Möller.

Auch die städtische Verwaltung, zu der das Rathaus, das Stadtbüro und die Kfz-Zulassungsstelle zählen, bleibt für den Publikumsverkehr offen. Diese Entscheidung trifft jede Kommune für sich selbst – und die Stadt Weiterstadt entschied sich bewusst gegen eine Schließung. „Wir sind in der Pflicht, auch in dieser schwierigen Zeit unseren Bürgerinnen und Bürgern Verwaltungsdienstleistungen uneingeschränkt anzubieten und haben dafür alle nötigen Vorkehrungsmaßnahmen getroffen", betont Möller. Gleichwohl bittet der Rathaus-Chef darum, Anliegen nach Möglichkeit telefonisch oder per E-Mail zu klären. „Wir sind alle dazu angehalten, unsere sozialen Kontakte auf ein absolut nötiges Minimum zu reduzieren und Abstand zu anderen Menschen zu halten. Das gilt für alle Lebensbereiche", unterstreicht Möller. Auf jegliche Privat- und Urlaubsreisen sowie Besuche von Verwandten sollte man in den nächsten Wochen verzichten, sofern dies nicht zwingend erforderlich sei.

„Nur so haben wir die Chance auf eine halbwegs normale Weihnachtszeit, in der wir Familienangehörige und Freunde besuchen können." Der Rathaus-Chef appelliert eindringlich an die Bevölkerung, die Regeln ernst zu nehmen und nicht nach Wegen zu suchen, diese zu umgehen. Die Lage sei „sehr ernst", weswegen jeder zurückstecken müsse. „Es ist jetzt nicht die Zeit für Selbstbestimmung, sondern wir müssen uns geschlossen solidarisch verhalten. Denn nur so können wir einerseits Risikogruppen schützen und andererseits dazu beitragen, dass sich unsere Wirtschaft im nächsten Jahr erholen kann", weiß Möller.

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