Sichere Wege für Kinder schaffen, in Notsituationen da sein

Stadt Weiterstadt treibt das Projekt „LEON“ voran – Zahlreiche Geschäfte und Einrichtungen fungieren als „Hilfe-Inseln“ für Kinder – Unterstützung in allen denkbaren Notlagen

Kinder brauchen Sicherheit und Schutz – vor allem auf emotionaler Ebene. Deshalb setzt sich die Stadt Weiterstadt dafür ein, dass die täglichen Wege zu Schule oder Kindertagesstätte sicherer werden. Wichtig dafür sind nicht nur Querungshilfen, sondern auch Projekte wie „LEON", das die Polizei Hessen in Kooperation mit Kommunen landesweit umsetzt. Das Ziel: Geschäfte und Einrichtungen gewinnen, die auf dem Kindergarten- und Schulweg liegen. Mit einem Hilfe-Insel-Aufkleber ausgestattet signalisieren sie den Kindern, dass sie hier in Notfällen Unterstützung bekommen. In Weiterstadt beteiligen sich derzeit 37 Geschäfte, Arztpraxen, Schulen und Kindertageseinrichtungen. „Ich freue mich sehr, dass wir in allen Stadtteilen solche Anlaufstellen haben", sagt Bürgermeister Ralf Möller. Diese können in allen denkbaren Notlagen in Anspruch genommen werden – nicht nur wenn sich ein Kind akut bedroht fühlt oder verfolgt wird. „Das Angebot ist auch für Kinder gedacht, die ihren Schlüssel verloren haben, hingefallen sind oder dringend auf die Toilette müssen", erläutert Möller.

Das Projekt „LEON" ist in Weiterstadt Anfang dieses Jahres gestartet. Es ersetzte das Projekt „Schutzburg", das die gleiche Intention hatte. Zahlreiche Teilnehmer setzten die Zusammenarbeit mit der Stadt fort – und besonders im Sommer kamen weitere Geschäfte und Einrichtungen hinzu. Sie verpflichten sich, die Hilfe-Insel-Aufkleber gut sichtbar in die Tür oder ins Schaufenster zu kleben. Kosten entstehen ihnen aber keine. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind angehalten, anlassbezogen zu helfen. „Besonders wichtig ist es, dem Kind gegenüber Ruhe auszustrahlen. Das hilft ihm, um mit der belastenden Situation besser zurechtzukommen", betont Möller. Zudem sei es ihre Aufgabe, Eltern, Polizei oder Jugendhilfeeinrichtungen zu informieren, sofern die Situation dies erfordere. In Zusammenarbeit mit der Polizei Hessen soll das Projekt einmal pro Jahr evaluiert werden, um die Unterstützung für Kinder gegebenenfalls optimieren zu können.

Zurück