Angler ärgern sich über rücksichtslose Besucher
Müllproblematik und Vandalismus an Vereinsgewässer des ASV Rotauge Büttelborn im Braunshardter Tännchen hat zugenommen – Aggressives Verhalten verängstigt Mitglieder
Immer wieder kommt es in Weiterstadt vor, dass Menschen Müll „wild" entsorgen. Statt Müllbehälter zu nutzen, landen beispielsweise Verpackungen, Flaschen und sogar Elektrogeräte regelmäßig in der Natur. Das schadet nicht nur der Umwelt, sondern auch dem sozialen Klima. Den Mitgliedern des ASV Rotauge Büttelborn machte dieses Thema in den vergangenen Monaten schwer zu schaffen. Im Naherholungsgebiet im Braunshardter Tännchen hegen und pflegen die Angler seit mehr als 40 Jahren ein Gewässer. Dass dort Müll achtlos entsorgt wurde, kam hin und wieder vor. Doch in diesem Jahr ist es deutlich mehr als sonst. Hinzu kommt, dass viele Menschen ihre Autos nahe des Gewässers abstellen, obwohl dies verboten ist. „Durch die Pandemie haben sich die täglichen Besucherströme an unserem Gewässer vervielfacht und damit einhergehend auch die Probleme", erläutert Andreas Krüger, der Erste Vorsitzende des Vereins. Das ärgert auch Bürgermeister Ralf Möller, der auf die Konsequenzen verweist: „Wer Müll in der Natur entsorgt, begeht eine Ordnungswidrigkeit, die mit einem Bußgeld geahndet wird." Vor allem an warmen Tagen ziehe es viele Menschen an das Gewässer, schildert Krüger. Im Frühling hätten einige nicht nur die damals geltenden Corona-Regeln missachtet, sondern auch viel Müll hinterlassen. Bierdosen, Glasbehälter, Verpackungen oder Zigarettenkippen landeten nicht nur am, sondern auch im Gewässer.
„Wie viel Müll derzeit im Wasser liegt, ist schwer einschätzbar", berichtet Krüger. Besonders Glasbehälter seien eine Gefahr für die Vereinsmitglieder, die das Gewässer regelmäßig pflegen müssen. Zudem würden unzählige Zigarettenkippen im Gewässer liegen, wodurch die Wasserqualität erheblich beeinträchtigt werde. Hinzu kommen vereinzelte Vandalismus-Fälle. So wurde im April ein Geländer an einer Stegtreppe weggerissen und ins Wasser geworfen. Das hatte zur Folge, dass ein gehbehindertes Vereinsmitglied vorübergehend nicht angeln konnte, weil der Zugang nicht möglich war. „Hinzu kommt, dass Enten und Gänse gefüttert wurden, obwohl am Gewässer deutlich sichtbare Verbotsschilder hängen", ärgert sich Krüger, den nicht nur die Vorfälle an sich verstören. Sorge bereitet dem Vereinsvorsitzenden auch, dass viele Menschen aggressiv reagierten, wenn sie auf offensichtliches Fehlverhalten angesprochen worden seien. „Einige sind rücksichtlos querfeldein auf unser Gelände marschiert und haben unsere Hecke niedergetrampelt", zeigt sich Krüger schockiert. „Manche scheint es gar nicht zu interessieren, dass es einen Eingang gibt und dass es sich um ein Vereinsgelände handelt." Dieses Auftreten verängstigte einige Mitgliederinnen und Mitglieder, die bei ihren Besuchen am Gewässer manchmal keine freien Plätze mehr vorfanden. „Manche sind am Wochenende und abends dann gleich zu Hause geblieben", erzählt Krüger.