„Tag der seelischen Gesundheit“ in Gräfenhausen

Städtischer Präventionsrat beteiligte sich zum dritten Mal an kreisweitem Projekt

„Pass auf dich auf! – jetzt erst recht!" – unter diesem Motto fanden im Landkreis Darmstadt-Dieburg die diesjährigen „Tage der seelischen Gesundheit" statt. In vielen Kommunen hatten Interessierte die Möglichkeit, Fachvorträge und Lesungen von Betroffenen zu besuchen und somit den eigenen Horizont im Hinblick auf ein Thema zu erweitern, das in Corona-Zeiten zusätzlich an Bedeutung gewonnen hat. Die Stadt Weiterstadt beteiligte sich nach 2017 und 2019 bereits zum dritten Mal an dem Projekt der Psychiatriekoordination des Landkreises und richtete am vergangenen Donnerstag eine Veranstaltung in der Heinrich-Bengel-Anlage in Gräfenhausen aus. „Es ist gut und wichtig, dass wir uns um Themen kümmern, die unsere seelische Gesundheit betreffen, und wir engagierte Mitstreiter haben, die sich trauen, auf seelische Erkrankungen hinzuweisen", hob Bürgermeister Ralf Möller den Stellenwert der Veranstaltung hervor, zu der der städtische Präventionsrat eingeladen hatte. „Wir können von Menschen lernen, die ständig Krisen überstehen müssen, weil sie unter einer psychischen Erkrankung leiden", sagte Lydia Lorenz, Sprecherin der AG Soziales im Präventionsrat, die selbst Mutter einer psychisch kranken Tochter ist. „Vielleicht sehen wir nicht überall so schnell ein Problem, wenn man mehr über das Leben psychisch kranker Menschen erfährt."

Rund 30 Besucherinnen und Besucher waren trotz kühlem Wetter in die Heinrich-Bengel-Anlage gekommen. Die Stadt hatte sich für eine Outdoor-Veranstaltung entschieden, um das Infektionsrisiko niedrig zu halten. Das Programm startete mit einer Achtsamkeitsübung mit Ursula Kmoch, die sich als Übungsleiterin bei der Behindertensportgemeinde (BSG) Weiterstadt engagiert. Eine Anleitung für zuhause erhielten alle Teilnehmenden vom Seniorenbeirat, der eine Überraschungstüte zusammengestellt hatte. Danach lauschten die Besucherinnen und Besucher der Lesung von Sabine Ragna Müller, die in ihrem Buch „Spurversetzt" ihre Erfahrungen, Erlebnisse, Gefühle und Empfindungen während ihrer psychischen Erkrankung schildert. Danach übernahm Andrea Fuest, eine ausgebildete Resilienztrainerin. Sie begann ihr Training mit einem Spaziergang in der Heinrich-Bengel-Anlage. Mit Bewegung und Ruhe vermittelte Fuest den Teilnehmenden, welche Wirkung diese Übungen auf die eigene Widerstandskraft haben können.

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