Vernetzt für bessere Lebensbedingungen sorgen

Beirat zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung sucht Austausch mit ansässigen Einrichtungen wie dem Sozialverband VdK – Beiratsvorsitzende John: „Die Lebenswirklichkeit von Menschen mit Behinderung zu verbessern, ist die Aufgabe vieler Einrichtung

Der Beirat zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung (BGMB) hat vielfältige Aufgaben. Einerseits berät das Gremium die Stadt zum Thema Barrierefreiheit, andererseits ist es Ansprechpartner für alle Menschen mit Einschränkungen. „Deshalb haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, zu ansässigen Einrichtungen, die Unterstützung bieten, einen guten Kontakt zu pflegen", erläutert Beiratsvorsitzende Sonja John. Hierzu zählen neben der Stadtverwaltung etwa die Kirchengemeinden, die Behindertensportgemeinde (BSG) Weiterstadt, das Deutsche Rote Kreuz (DRK) und der Sozialverband VdK, mit dem sich der Beirat kürzlich über zentrale Themen und gemeinsame Handlungsfelder austauschte. Als städtisches Gremium setzt sich der Beirat beispielsweise dafür ein, dass die EU-Behindertenrechtskonvention in Weiterstadt erfolgreich umgesetzt wird. Der VdK hingegen ist ein bundesweit tätiger, gemeinnütziger Verband, der besonders bei der sozialpolitischen Interessenvertretung und Sozialrechtsberatung Akzente setzt. Beiratsvorsitzende John zeigte sich angetan vom Treffen mit dem VdK Weiterstadt, den Gerhard Schwarzmann als kommissarischer Vorsitzender vertrat. „Wir bleiben in engem Kontakt, da sich der Personenkreis der Ratsuchenden sehr ähnelt", unterstreicht John.

Der VdK unterstützt beispielsweise Menschen, die Probleme bei der Anerkennung einer Schwerbehinderung oder einer Erwerbsminderungsrente haben. Seinen Mitgliedern hilft der Verband außerdem bei der Durchsetzung berechtigter Ansprüche, etwa gegenüber Kranken- und Pflegekassen, Rentenversicherungen oder der Bundesagentur für Arbeit. Das unterscheidet den VdK vom Beirat, der keine verbindliche Rechts- oder andere Fachberatung anbieten kann. „Unsere Mitglieder teilen aber gerne ihre Erfahrungen und vermitteln zu weiterführenden Stellen wie dem VdK", sagt Sven Michels, der städtische Behindertenbeauftragte und zugleich stellvertretender Beiratsvorsitzender. „Wer auf den Beirat zukommt, hat vielfältige Anliegen, etwa zu Pflegegraden oder zum Thema Behindertenausweis. Viele Angehörige haben Fragen rund um das häusliche Pflegen, zu Hilfsmitteln oder Kostenerstattungen", berichtet John. Da der Beirat nicht bei allen Themen sofort weiterhelfen könne, sei der Austausch und die Vernetzung mit Einrichtungen wie dem VdK so wichtig. Mittlerweile habe der Verband auch eine Fachberatung für Barrierefreiheit und Hilfsmittelversorgung, erläuterte Schwarzmann im Rahmen des Austauschs. „Die Realität sieht leider immer noch so aus, dass viele Ladengeschäfte, Arztpraxen und Büroräume nicht barrierefrei erreichbar sind", weiß John. Der VdK könne Inhaber*innen beim Umbau kompetent beraten und Fördermöglichkeiten aufzeigen. „Die Lebenswirklichkeit von Menschen mit Behinderung in Weiterstadt zu verbessern, ist die Aufgabe vieler Einrichtungen", betont John. „Deshalb ist eine Vernetzung der Akteure und ein regelmäßiger Austausch so wichtig."

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