Weihnachtsmarkt im Schlosspark abgesagt

Durchführung unter 2G+-Bedingungen wäre mit vielen Problemen verbunden gewesen – Standbetreiber befürworten Absage – Bürgermeister Möller: „Unser Weihnachtsmarkt lebt vom unbeschwerten Beisammensein, was derzeit leider nicht möglich ist“

Am zweiten Adventswochenende findet eigentlich immer der Weihnachtsmarkt im Schlosspark in Braunshardt statt. Eigentlich, denn in diesem Jahr werden die Tore zum zweiten Mal in Folge geschlossen bleiben. Aufgrund der aktuellen Corona-Lage hat sich die Stadt für die Absage des beliebten Weihnachtsmarkts entschieden, der vom 3. bis zum 5. Dezember hätte stattfinden sollen. Bürgermeister Ralf Möller macht keinen Hehl daraus, dass ihm diese Entscheidung sehr schwer gefallen ist. „Wir haben alles versucht, um den Menschen ein Stück Normalität in einer schwierigen Zeit zu ermöglichen", betont der Rathaus-Chef und ergänzt: „Wegen des derzeitigen Infektionsgeschehens wäre es aber unverantwortlich gewesen, an unserem Weihnachtsmarkt festzuhalten." Mit dem Organisationsteam habe er in den letzten Tagen Szenarien durchdacht, wie die Traditionsveranstaltung unter verschärften Bedingungen stattfinden könnte. Als einzig realistische Option erwies sich eine 2G+-Regelung – also Zugang nur für Geimpfte und Genesene, die zudem einen tagesaktuellen Antigentest vorlegen müssen. „Die Testmöglichkeiten wurden in den letzten Wochen aber stark zurückgefahren", benennt Möller ein zentrales Problem. „Wir hatten die Idee, im Bürgerhaus in Braunshardt viele Testungen durchzuführen, aber damit waren Unwägbarkeiten verbunden." So sei es überhaupt nicht kalkulierbar gewesen, wie viele Menschen den Weihnachtsmarkt besuchen werden und vor Ort eine Testmöglichkeit benötigen.

„Es hätte sein können, dass gar nicht so viele Besucherinnen und Besucher kommen. Es hätte aber genauso sein können, dass unser Weihnachtsmarkt regelrecht überrannt wird, weil viele andere Märkte in der Region nicht stattfinden." Ein großer Ansturm sei angesichts der Zugangsbeschränkungen schwer zu bewältigen gewesen – trotz zusätzlichem Sicherheitspersonal. „Die Impf- und Testdokumente von jedem Gast hätten geprüft werden müssen. Womöglich hätte es vereinzelt auch Diskussionen gegeben", skizziert Möller die befürchteten Probleme. „Die logische Konsequenz wären lange Schlangen und Gedränge gewesen. Das können wir als Stadt in diesen Zeiten nicht verantworten." Zudem hätten sich die meisten Standbetreiber gegen einen Weihnachtsmarkt unter 2G+-Bedingungen ausgesprochen. „Wir haben in dieser Woche alle kontaktiert und die Tendenz war eindeutig", berichtet Möller. Viele Vereine und Organisationen hatten bereits abgesagt, andere hätten trotz Bedenken einen Stand angeboten. „Wir wollen aber keinen Weihnachtsmarkt, der vielen keinen Spaß macht", betont der Rathaus-Chef. „Unser Weihnachtsmarkt lebt vom unbeschwerten Beisammensein, was derzeit leider nicht möglich ist."

Zurück