Kindertagesstätte in denkmalgeschütztem Gebäude

Alte Schloss-Schule in Gräfenhausen wird in den nächsten Jahren aufwändig saniert – Bürgermeister Ralf Möller freut sich über positive Entwicklung im Bereich Kinderbetreuung

In der Alten Schloss-Schule in Gräfenhausen soll in einigen Jahren eine Kindertagesstätte beheimatet sein. Das beschloss die Stadtverordnetenversammlung in ihrer jüngsten Sitzung mehrheitlich. Vorgesehen sind drei Gruppen mit insgesamt 75 Kindern. Doch bevor die Einrichtung in Betrieb gehen kann, muss das historische Gebäude aufwändig saniert werden. Bürgermeister Ralf Möller begrüßt die Entscheidung des Parlaments. „Mit diesem Projekt wird sich die seit einigen Jahren angespannte Betreuungslage weiter entspannen", ist sich der Rathaus-Chef sicher. Die Sanierung der Schloss-Schule ist nur eine von zahlreichen Maßnahmen, mit der die Stadt auf den steigenden Betreuungsbedarf reagiert. Eine weitere Kindertagesstätte soll in den nächsten Jahren in der Riedbahn entstehen, bereits gebaut wird eine Einrichtung in der Turmstraße in Gräfenhausen. Zudem steht die Inbetriebnahme der Kita Brunnenweg kurz bevor. Bis zu 95 Kinder zwischen einem und sechs Jahren können ab Anfang kommenden Jahres in angemieteten Räumlichkeiten im Gewerbepark in Weiterstadt betreut werden. „Die Entwicklung ist sehr erfreulich", betont Möller. Die Sanierung der Schloss-Schule befürwortet der Bürgermeister ausdrücklich – trotz zu erwartender Kosten in Höhe von rund 3,7 Millionen Euro und Hürden im Hinblick auf Barrierefreiheit. Denn es bestehe die Möglichkeit, „zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen."

So erhalte die Stadt einerseits ein denkmalgeschütztes Gebäude mit langer Tradition, andererseits erfülle sie durch den Ausbau von Kita-Plätzen eine zentrale kommunale Pflichtaufgabe. „Außerdem bleibt die Schloss-Schule ein Ort der kindlichen Bildung, an dem viele ältere Weiterstädterinnen und Weiterstädter einst zur Schule gegangen waren", unterstreicht der Bürgermeister. Bereits im Jahr 2019 hatte sich die Stadtverordnetenversammlung für das Projekt Schloss-Schule ausgesprochen, nachdem eine Machbarkeitsstudie durchgeführt worden war. Es gilt als wichtige Maßnahme auf dem Weg zu einem breit aufgestellten Betreuungsangebot, mit dem alle Bedarfe abgedeckt werden können. Seit September 2019 werden Kita-Plätze notgedrungen nämlich nach sozialen Kriterien vergeben. Seitdem erhalten Alleinerziehende, die mindestens drei Tage pro Woche und mindestens 15 Stunden arbeiten, eine vorrangige Aufnahme. Ebenfalls hatte der Magistrat entschieden, dass Familien, bei denen beide Elternteile mindestens drei Tage pro Woche und mindestens 15 Stunden arbeiten müssen, vorrangig einen Platz erhalten. „Vor einigen Jahren hatte das Parlament beschlossen, das Betreuungsangebot konsequent auszuweiten, um langfristige Engpässe zu verhindern", erinnert sich der Bürgermeister und fügt hinzu: „Ich freue mich sehr, dass wir seitdem einen großen Schritt weitergekommen sind."

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