Präventionsrat
Vertreter aus den unterschiedlichsten Bereichen der Stadt Weiterstadt Ausländerbeirat, Kirchengemeinden, Polizei, JusT in your town, den politischen Parteien, Bildungsbeirat und Seniorenbeirat haben sich zusammengefunden um präventiv - vorbeugend - für die Stadt Weiterstadt tätig zu sein.
Prävention (vom lateinischen prævenire „zuvorkommen, verhüten") ist eine schwer zu fassende Aufgabe, startend bei der Frage „Wo beginnt Prävention?“, „Auf welche Bereiche beschränkt man seine Aktivitäten und warum?“ bis hin zu „Wie misst man die Qualität präventiver Arbeit?“ und „Wie macht man Erfolge präventiver Arbeit sichtbar?“.
Seit 2008 stellt sich der Weiterstädter Präventionsrat diesen Aufgaben.
Die Mitglieder des Präventionsrates werden von der Stadtverordnetenversammlung für die Dauer von drei Jahren ernannt und treffen sich viermal im Jahr.
Die vier Arbeitsgruppen, welche aus dem Präventionsrat hervorgegangen sind, treffen sich häufiger und stehen jederzeit interessierten Bürgern zur Mitarbeit offen.
Präventionsrat Weiterstadt Mitglieder
- Bürgermeister Herr Möller
- Erster Stadtrat Herr Dr. Koch
- Geschäftsführer Herr Mißback
- 3. Polizeirevier Herr Seipp
- Bildungsbeirat Herr Dr. Brombach
- Bündnis für Familien Frau Weber
- Ausländerbeirat Herr Nadeem
- Beirat zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen Frau John
- Seniorenbeirat Herr Veith
- Interessierte Bürgerin Frau Kelter-Honecker
- Interessierte Bürgerin Frau Stolle
- Interessierter Bürger Herr Rudolf
- Interessierter Bürger Herr Wallum
- Interessierter Bürger Herr Ackermann
- Interessierter Bürger Herr Gül
- Frau Spätling-Slomka
- ALW Herr Sittig
- CDU Ina Dürr
- SPD Frau Kehl
- FWW Herr Moczygemba
Neben den durch die Stadtverordnetenversammlung im Juni 2021 für fünf Jahre ernannten Mitgliedern des Präventionsrats, unterstützen weiterhin mehrere Weiterstädter Bürger und Bürgerinnen ehrenamtlich die Arbeitsgruppen des Präventionsrates.
Derzeit existieren die folgenden Arbeitsgruppen.
Mitglieder
- Zeki Gül
- Dietmar Brombach
- Dorothee Spätling-Slomka
- Christine Kelter-Hohnecker
- Anja Stolle
Ziele
- Umsetzung des von der Stadtverordnetenversammlung 2015 beschlossenen Konzeptes Wir sind Weiterstadt
- Aufbau eines Netzwerkes Integration in Weiterstadt.
- Integration als Querschnittsaufgabe in der politischen Arbeit verankern und Verbindlichkeit herstellen
- Bürgerschaftliches Engagement im Bereich Integration aktivieren und Beteiligung herstellen
- Sozialräumlich Denken und auf Stadtteilebene planen und arbeiten
- Weitere Interkulturelle Öffnung der Kommune - Arbeitgeber Stadtverwaltung/Ansprechpartner Stadtverwaltung fördern und unterstützen
- Themen: Bildung, Sprache, Dialog in Weiterstadt fördern und unterstützen
Mitglieder
- Thomas Seipp
- Gustav Wallum
- Gerhardt Rudolph
- Frau Wileschek
Ziele
Die AG Öffentliche Sicherheit hat es sich zur Aufgabe gemacht, im Rahmen der Öffentlichen Sicherheit in Weiterstadt Themen anzusprechen und Bürger für diese Themen zu sensibilisieren.
- Weiterentwicklung des Projektes "Wachsamer Nachbar"
- Aktionen gegen "Wilden Müll"
- Umsetzung präventiver Jugendschutzmaßnahmen
- Verteilung von Flyern zum Thema: Enkeltrick, Kriminalprävention, u.a.
Mitglieder
- Lydia Lorenz
- Jutta Weber
- Eugen Moczygemba
- Volker Deusser
- Dieter Veith
Ziele
- Die AG hat sich dem Thema Sucht im Alter angenommen. Ein Thema das stark tabuisiert ist und über das oft nicht offen gesprochen wird.
Die Bevölkerung wird für das Thema sensibilisiert und Informationen in unterschiedlichster Form zur Verfügung gestellt. - Für Herbst 2023 ist ergänzend zu den Veranstaltungen des Landkreises Darmstadt-Dieburg eine erneute Teilnahme an den Tagen der seelischen Gesundheit geplant.
Mitglieder
- Joachim Ackermann
Rund 300 Besucher bei Begegnungsfest „Wir sind Weiterstadt“
Wir sind Weiterstadt: Für die rund 300 Besucher hat der Präventionsrat gemeinsam mit Weiterstädter Gruppen, Vereinen und Organisationen bereits zum dritten Mal das Begegnungsfest organisiert. Am Riedbahn-Treff konnten die Besucherinnen und Besucher die Vorzüge der in Weiterstadt gelebten Vielfalt genießen. So spielte die Band Taquikuna südamerikanische Volkslieder, die Weiterstädter Schülerin Gamsala Vasanthadas zeigte mit einer Freundin Tänze aus Sri Lanka und die Allegros von der Musikabteilung der SG Weiterstadt/Albrecht-Dürer Schule boten Rock, Pop und Jazz. Dazu gab es traditionelle Speisen aus Afghanistan (Bolani), Eritrea (Injera-Fladenbrot), Syrien (Yalangi, Sambusak) und dem Iran (Asche Reschte).
Für diejenigen, die sich zunächst einen Überblick über das reichhalte Angebot des Begegnungsfests verschaffen wollten, bot das benachbarte Plexiglas-Unternehmen Evonik Fahrten in der Feuerwehrleiter des werkseigenen Feuerwehrautos an – in knapp 30 Metern Höhe konnte man Weiterstadt, Darmstadt und die Region betrachten.
Jede Tasche ein unikat: Die Nähgruppe des Arbeitskreis Asyl stellte gemeinsam mit Flüchtlingen Taschen her und verkaufte diese. Der Warenkorb bot ein reichhaltiges Kuchenbuffet und für Kinder organisierte das Rotzfreche Spielmobil einen abwechslungsreichen Nachmittag.
Im Rahmen der „Tage der seelischen Gesundheit" des Gesundheitsamts der Stadt Darmstadt und des Landkreises Darmstadt-Dieburg richten der Präventionsrat der Stadt Weiterstadt sowie die Caritas Weiterstadt am 30. und 31. Oktober 2019 Veranstaltungen speziell in Weiterstadt aus.
30. Oktober: Tag der seelischen Gesundheit im Bürgerzentrum
Am Mittwoch, 30. Oktober ab 15:00 Uhr beginnt im Foyer des Bürgerzentrums Weiterstadt der „Tag der seelischen Gesundheit" mit Begrüßung durch Bürgermeister Ralf Möller.
Neben einem Dialog über Erfahrungen mit Sucht und psychischer Erkrankung ist im Rahmen einer Ausstellung sowohl Fotokunst der Nieder-Ramstädter Diakonie unter dem Motto „Lernen bewegt" als auch selbstgemalte Bilder von Künstelrinne und Künstler der Behinderteneinrichtung Aumühle Mission Leben zu sehen.
Der Tag wird von Vaidas Bruder am Saxophon und Jan Schneider am E-Piano musikalisch untermalt.
Ab 16.00 Uhr hält Privatdozent Dr. med. Harald Scherk, Ärztlicher Direktor des Vitos Philippshospitals in Riedstadt, einen Vortrag zum Thema „ Legal Highs – Legal und doch gefährlich...?"
Während des gesamten Nachmittags haben die Besucher im Rahmen eines „Marktes der Möglichkeiten" die Gelegenheit sich über Hilfs- und Beratungsangebote in der Region zu informieren.
Im Workshop kunstWERK können Kunsttechniken ausprobiert werden. Außerdem wir der Schaukoffer „Selbstbestimmt alt werden" vor Ort zum Anschauen bereit stehen. Der Seniorenbeirat der Stadt Weiterstadt bietet ein Puzzle an. Eine kreative Malgruppe sowie eine philosophische Gruppe laden zum direkten Ausprobieren ein. Für das leibliche Wohl sorgt zum Selbstkostenpreis der Caritasverband während des gesamten Nachmittags.
Der Zugang zum Bürgerzentrum ist barrierefrei.
31. Oktober: Caritas Weiterstadt – Rockkonzert „FINE RIP"
Am Donnerstag, 31. Oktober veranstaltet die Caritas Weiterstadt im Gemeindepsychiatrischen Zentrum, Bahnhofstraße 2, ab 19:00 Uhr ein Rockkonzert. Die Band „FINE RIP" spielt seit zehn Jahren zusammen. Ihr Musikrepertoire umfasst die Klassiker des Rocks, aber auch stimmungsvolle Rockballaden. Sie überzeugen mit einem erdigen, druckvollen und exzellenten Gitarrenrock. Für Getränke ist gesorgt.
Tage der seelischen Gesundheit in Weiterstadt
Die 12. „Tage der seelischen Gesundheit“ des Gesundheitsamts der Stadt Darmstadt und des Landkreises Darmstadt-Dieburg finden in diesem Jahr unter dem Motto „Pass auf Dich auf, egal wo du bist“ statt.
Speziell in Weiterstadt richten hierzu am 20. und 21. September 2017 der Präventionsrat der Stadt Weiterstadt sowie die Caritas Weiterstadt Veranstaltungen aus.
20. September: Tag der seelischen Gesundheit im Bürgerzentrum
Am 20. September ab 15:00 Uhr beginnt im Foyer des Bürgerzentrums Weiterstadt der „Tag der seelischen Gesundheit“ mit Begrüßung durch Bürgermeister Ralf Möller.
Karsten Hülster, Leiter der Beratungsstelle von Horizont e. V. in Dieburg, moderiert ein kurzes Gespräch zwischen Lydia Lorenz, Vorbereitungsgruppe der Tage der seelischen Gesundheit, und Josh Groos, Werkstattleiter der Behinderteneinrichtung Aumühle Mission Leben, die gemeinsam die Bilderausstellung der Aumühle Mission Leben eröffnen. Die musikalische Untermalung erfolgt durch Vaidas Bruder am Saxophon.
Ab 16.00 Uhr hält Privatdozent Dr. med. Harald Scherk, Ärztlicher Direktor des Vitos Philippshospitals in Riedstadt, einen Vortrag zum Thema „ Wie bleibe ich gesund?“ Eine Tanzeinlage der „First Generation“ des KV Ahoi sorgt für Unterhaltung bis zum nächsten Vortrag. Ab 17:15 Uhr referiert Diplompsychologe H.W. Eggemann-Dann zu „Achtsamkeit – Die Kunst einfach da zu sein“. Der Vortrag enthält praktische Übungen, die die Zuhörerinnen und Zuhörer mitmachen können.
Während des gesamten Nachmittags haben die Besucher im Rahmen eines „Marktes der Möglichkeiten“ die Gelegenheit sich über Hilfs- und Beratungsangebote in der Region zu informieren. Eine kreative Malgruppe sowie eine philosophische Gruppe laden zum direkten Ausprobieren ein. Für das leibliche Wohl sorgt zum Selbstkostenpreis die Caritas mit ihrem Team während des gesamten Nachmittags.
Der Zugang zum Bürgerzentrum ist barrierefrei.
Kinofilm „Vincent will Meer“ im Kommunalen Kino
Ab 20.00 Uhr zeigt das Kommunale Kino den Film „Vincent will Meer“, der zu einer Reihe von Filmen gehört, die in den nächsten Tagen im Kommunalen Kino laufen werden. Es ist ein deutscher Spielfilm von dem am Tourette-Syndrom erkrankten Vincent (Florian David Fitz) sowie der magersüchtigen Marie (Karoline Herfurth). Nach dem Tod seiner Mutter, reist Vincent mit seinen Freunden nach Italien, um den letzten Wunsch der Mutter zu erfüllen: Noch einmal das Meer sehen. Der Eintritt ist für alle Veranstaltungen frei. Das Kino kann nur über eine Treppen erreicht werden.
KOMPASS steht für KOMmunalProgrAmm SicherheitsSiegel und ist eine Initiative des Hessischen Innenministeriums. Die Stadtverordnetenversammlung hatte im Jahr 2018 mehrheitlich die Teilnahme an dem Programm beschlossen.
KOMPASS hat zum Ziel, gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern, der Stadtverwaltung sowie der Polizei die Sicherheit vor Ort zu erhöhen.
Neben der engeren Zusammenarbeit ist ein wesentlicher Schwerpunkt des Programms, das subjektive Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger stärker mit einzubeziehen. Hierzu wird eine anonymisierte Online-Umfrage in Zusammenarbeit mit der Justus-Liebig-Universität Gießen durchgeführt.
Weitere Informationen finden Sie hier.
Peter Beuth würdigt Weiterstädter Engagement im Rahmen des Landesprogramms KOMPASS – Aufwändige Bürgerbefragung spielte zentrale Rolle – Rathaus-Chef Möller lobt Zusammenwirken von Polizei, Verwaltung, Bevölkerung und Politik
Eine nachhaltige Kriminalprävention ist für die Stadt Weiterstadt sehr wichtig. Deshalb nahm sie am Landesprogramm KOMPASS teil. Zwei Sicherheitskonferenzen fanden statt, ein Sicherheitsbericht wurde erstellt. Und viele Orte sehen heute einladender als noch vor wenigen Jahren aus, was zu einem höheren Sicherheitsempfinden in der Bevölkerung beiträgt. Für ihr Engagement ist die Stadt am vergangenen Donnerstag als erste hessische Kommune mit dem KOMPASS-Sicherheitssiegel ausgezeichnet worden. Innenminister Peter Beuth war aus Wiesbaden angereist und zeigte sich im feierlichen Ambiente auf Schloss Braunshardt angetan von der Entwicklung in Weiterstadt. „Ich bin sehr dankbar für die tolle Arbeit, die vor Ort geleistet wurde." Bürgermeister Ralf Möller lobte das Zusammenwirken von Polizei, Verwaltung, Bevölkerung und Politik, ohne deren Rückhalt das Projekt „in dieser Form sicher nicht möglich" gewesen wäre. „Sehr viele Menschen haben sich ehrenamtlich für unsere Stadt engagiert", freute sich der Rathaus-Chef an seinem Geburtstag und schob nach: „Dieses Siegel ist ein besonderes Geschenk." Das konnte der Innenminister so nicht stehenlassen und flachste: „Sollten Sie den Eindruck haben, dass es sich um ein Geschenk handelt, so muss ich Sie enttäuschen", sagte Beuth. „Dieses Siegel hat sich Weiterstadt hart erarbeitet."
Im Frühjahr 2019 war das KOMPASS-Projekt mit einer Sicherheitskonferenz gestartet. Ein Jahr danach lud die Stadt mehr als 50 Fachleute aus Politik, Gesellschaft und Verwaltung sowie von der Polizei und Feuerwehr zu einer weiteren Konferenz ein und präsentierte aussagekräftige Ergebnisse. Mehrere Projekte hatte sie in Angriff genommen und vielfältige Maßnahmen in die Wege geleitet. Die Stadt bezog die Bevölkerung und ihre Erfahrungen ein und initiierte in Zusammenarbeit mit der Universität Gießen eine Bürgerbefragung. 850 Bürgerinnen und Bürger aus allen Stadtteilen nahmen teil, ihre Schilderungen spielten im weiteren Projektverlauf eine wichtige Rolle. „Für uns war von Anfang an klar, dass ein solches Projekt nur funktionieren kann, wenn wir unsere Bevölkerung intensiv einbeziehen", erinnerte sich Möller. „Für uns war es sehr wichtig zu erfahren, wie sicher sich unsere Bürgerinnen und Bürger fühlen." Den Aspekt des subjektiven Sicherheitsempfindens hob auch Innenminister Beuth hervor. „In Deutschland lebt man sehr sicher. Aber diese Tatsache hilft wenig, wenn sich Menschen nicht sicher fühlen und deshalb beispielsweise nicht vor die Tür gehen."
Mit dem KOMPASS-Programm stellen Land und die teilnehmenden Kommunen das subjektive Sicherheitsempfinden in den Mittelpunkt aller Überlegungen. „Dabei spielen oft Verschmutzung, die Verkehrssituation oder die Straßenbeleuchtung vor Ort eine zentrale Rolle – also Dinge, die zunächst einmal nichts mit Polizeiarbeit zu tun haben", erläuterte Beuth. Die Befragung brachte unter anderem zum Vorschein, dass sich neun von zehn teilnehmenden Weiterstädterinnen und Weiterstädtern (93 Prozent) tagsüber sicher fühlen. Zwei von drei Teilnehmenden (63 Prozent) gaben an, dass es in ihrem Stadtteil keinen Ort gebe, an dem sie sich unsicher fühlen. In Braunshardt und Gräfenhausen lag der Wert gar bei 68 Prozent. Polizeipräsident Bernhard Lammel zeigte sich keineswegs überrascht von den positiven Ergebnissen: „Ich war schon vor dem Start von KOMPASS in Weiterstadt beeindruckt, was die Kommune zu bieten hat", sagte der Chef des Polizeipräsidiums Südhessen und verwies auf die vielfältige ehrenamtliche Arbeit, die beispielsweise der städtische Präventionsrat leiste.
Sicherheitsprobleme sahen die Teilnehmenden besonders in den Bereichen Verkehr (z.B. undiszipliniert fahrende Autofahrer und schlechte Beleuchtungen) und Wohnen/Soziales/Sonstiges (z.B. Kinderbetreuung und ärztliche Versorgung). Auf Basis dieser Erkenntnisse wurden Problemstellen identifiziert, woraus sich Maßnahmen zur Verbesserung der objektiven und subjektiven Sicherheit ableiteten. So wurden beispielsweise an den Bahnunterführungen in Braunshardt und Weiterstadt Graffitis entfernt. Zudem beseitigte die Stadt an mehreren Orten Bewuchs, um dunkle Ecken zu vermeiden. Zudem wirkte sich das Projekt positiv auf die politische Arbeit aus. „Vor kurzem haben wir uns in der Stadtverordnetenversammlung mit dem Thema Lichtverschmutzung auseinandergesetzt", berichtete Bürgermeister Möller. Durch die Teilnahme an KOMPASS sei man nun sensibilisiert, welchen Einfluss dunkle Ecken auf das subjektive Sicherheitsempfinden haben. „Deshalb ist klar, dass wir die Straßenbeleuchtung nachts nicht komplett ausschalten können, obwohl man aus ökologischer Sicht auf diese Idee kommen kann."
Die meisten Weiterstädter Bürger fühlen sich im öffentlichen Raum sehr sicher – besonders tagsüber. Dies ist eine von zahlreichen Erkenntnissen, die am 3. März 2020 im Rahmen der 2. Weiterstädter Sicherheitskonferenz im Rathaus der Stadt Weiterstadt präsentiert wurden. „Unsere Bürger haben ein hohes subjektives Sicherheitsgefühl", freute sich Jürgen Mißback, Geschäftsführer des Präventionsrats der Stadt Weiterstadt. Die Veranstaltung fand im Rahmen des Projektes KOMPASS des Hessischen Innenministeriums statt. Ein zentrales Ziel des Programms ist es, die Kriminalprävention in den teilnehmenden Kommunen stetig weiterzuentwickeln. Außerdem soll die Sicherheit der öffentlichen Räume verbessert werden. „Ein solches Projekt stärkt das Zusammenwirken zwischen Bürgern, Verwaltung und Polizei", betonte Bürgermeister Ralf Möller, der auch Vorsitzender des Präventionsrats ist. „Das Besondere an KOMPASS ist, dass man sich diesem wichtigen Thema nicht nur objektiv widmet, sondern auch das Empfinden der Bürger einbezieht."
Ein Jahr nach dem Start von KOMPASS wurden der Öffentlichkeit vor rund 50 Fachleuten aus Politik, Gesellschaft und städtischer Verwaltung sowie von der Polizei und Feuerwehr aussagekräftige Ergebnisse vorgestellt. „Nach dem Anschlag in Hanau und durch die Verbreitung des Corona-Virus haben wir heute eine ganz andere Ausgangslage als vor einem Jahr. Trotzdem können wir festhalten, dass sich Menschen bei uns wohl und sicher fühlen", sagte Möller. Seit der 1. Sicherheitskonferenz im Frühjahr 2019 hat sich viel getan. So wurde in Zusammenarbeit mit der Universität Gießen eine Bürgerbefragung durchgeführt, an der 850 Bürger aus allen Stadtteilen teilnahmen. Im Rahmen einer Ortsbegehung wurden zudem Problemstellen identifiziert, woraus sich Maßnahmen zur Verbesserung der objektiven und subjektiven Sicherheit ableiteten. Die Erkenntnisse hielt der heutige Polizeirat Alexander Lorenz im Rahmen seiner Masterarbeit fest und lieferte damit einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Kriminalprävention in Weiterstadt. Derzeit arbeitet die Stadtverwaltung an einem Sicherheitsbericht, der dem Hessischen Innenministerium vorgestellt werden soll. Trifft dieser auf Zustimmung, erhält die Stadt Weiterstadt ein Sicherheitssiegel.
Die Bürgerbefragung brachte unter anderem zum Vorschein, dass sich neun von zehn teilnehmenden Weiterstädtern (93 Prozent) tagsüber sicher fühlen. „Damit liegen wir über dem hessischen Durchschnitt", sagte Mißback. Zwei von drei Teilnehmern (63 Prozent) gaben an, dass es in ihrem Stadtteil keinen Ort gebe, an dem sie sich unsicher fühlen. In Braunshardt und Gräfenhausen lag der Wert gar bei 68 Prozent. Sicherheitsprobleme sahen die Teilnehmer besonders in den Bereichen Verkehr (z.B. undiszipliniert fahrende Autofahrer und schlechte Beleuchtungen) und Wohnen/Soziales/Sonstiges (z.B. Kinderbetreuung und ärztliche Versorgung). „Die Bürgerbefragung zeigt, dass es in Weiterstadt keine wirklichen Kriminalitätsschwerpunkte gibt", betonte Mißback. Die Kriminalitätsrate sei rückläufig und ergebe sich unter anderem durch Ladendiebstähle im Gewerbegebiet. Auffällig sei aber, dass sich Weiterstädter Bürger nachts deutlich unsicherer fühlen.
„Die Werte liegen in einem Bereich, den man kritisch hinterfragen muss", sagte Lorenz und ergänzte: „Ein Grund könnte sein, dass es in Weiterstadt einige gering beleuchtete Verbindungswege zwischen den Stadteilen gibt." Um das Sicherheitsempfinden der Bürger weiter zu verbessern, sind nun einige Maßnahmen angedacht. Rund um das Braunshardter Tännchen etwa soll die Beleuchtung und Radwegführung verbessert werden. Bereits verbessert wurde die Situation am Bürgerzentrum. Dort sind Sitzgelegenheiten mittlerweile einsehbar, weil Büsche entfernt wurden.
Als erste Kommune in Südhessen hat Weiterstadt im Rahmen des KOMPASS-Programms eine Sicherheitskonferenz durchgeführt. Rund 50 Experten aus Politik, Polizei, Verwaltung und Gesellschaft haben sich über das Thema Sicherheit ausgetauscht.
In einem anschließenden World-Café diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer unterschiedliche Aspekte zum Thema Sicherheit in Weiterstadt und hielten ihre Ergebnisse auf Plakatwänden fest. Ebenfalls wurden die bisherigen Präventionsmaßnahmen vorgestellt.
Um das subjektive Sicherheitsempfinden der Weiterstädter zu messen, wird das Projekt KOMPASS wissenschaftlich von der Justus-Liebig-Universität Gießen begleitet. Rund 4.000 Bürgerinnen und Bürger werden von der Stadt Weiterstadt angeschrieben, mit der Bitte sich an der anonymen Online-Befragung zu beteiligen, die im Zeitraum vom 1. bis 14. April 2019 stattfindet.
Mitmachen bei der Online-Umfrage
Bei Rückfragen oder Problemen können Sie uns von Montag bis Freitag von 10:00 bis 15:00 Uhr unter 06150 / 400-4444 erreichen. Vielen Dank für Ihre Hilfe!
Der südhessische Polizeipräsident Bernhard Lammel hat Bürgermeister Ralf Möller die Plakette für Weiterstadts Teilnahme am Projekt „KOMPASS“ überreicht. „Weiterstadt ist eine der Kommunen, die ganz oben mitspielt und von den Teilnehmerkommunen am weitesten ist“, erklärte Polizeipräsident Lammel. „Für mich geht es vor allem darum, die verschiedenen Akteure zum Thema Sicherheit zu vernetzen“, bedankte sich Bürgermeister Ralf Möller. Der Präventionsrat sei bereits eine Möglichkeit, die Bürgerinnen und Bürger sehr gut mit einzubeziehen und mit der Polizei und der Verwaltung zu vernetzen.
Migrationsbericht 2020 – Zusammenfassung
- Der Migrationsbericht zeigt Chancen und Möglichkeiten, aber auch Herausforderungen von Menschen mit Migrationshintergrund auf, die auf dem Weg in ein neues Leben in Weiterstadt sind.
- Fördernde und hemmende Bedingungen für den Prozess der Integration werden angerissen.
- Der Bericht ist nach einem Beschluss der Stadtverordnetenversammlung im April 2015 als Fortführung des Integrationspapiers „Wir sind Weiterstadt" als Zusammenarbeit des FB IV mit dem AK Asyl und der AG Integration des Präventionsrates entstanden.
- Der Bericht gibt einen Einblick in die individuellen Bemühungen der Geflüchteten, aber auch in die vielfachen Bestrebungen von Ehrenamt und Hauptamt.
- Es gilt für alle Weiterstädterinnen und Weiterstädter, unabhängig von Ihrer Nationalität, ein Leben in Vielfalt und Chancengerechtigkeit zu ermöglichen.
Ausblick
Der Migrationsbericht macht deutlich, welchen Herausforderungen sich Menschen mit Migrationshintergrund stellen müssen, wenn sie einen Neuanfang in Deutschland beziehungsweise in Weiterstadt wagen. Durch die intensive ehrenamtliche und hauptamtliche Begleitung der Menschen mit Fluchthintergrund in den Jahren 2015 bis heute wurde dies hautnah erlebbar und somit möglich, gemeinsam zu reflektieren, was Menschen hilft, in eine Gesellschaft hineinzuwachsen.
• Wohnen
Wohnraum für finanzschwache Weiterstädter Bürger war auch schon vor dem Jahr 2015 in Weiterstadt knapp und in den letzten Jahren hat sich diese Situation noch weiter verschärft. Hier müssen auf politischer Ebene kurz- mittel- und langfristig Lösungen gefunden werden.
• Bürgerschaftliches Engagement
Ohne das Bürgerschaftliche Engagement in unterschiedlichsten Ebenen und Bereichen hätten die Aufgaben und Schwierigkeiten der letzten fünf Jahre nicht gelöst werden können. Von der Unterstützung der Akteure des AK Asyl ganz besonders hervorzuheben in der Anfangszeit der Flüchtlingskrise über Familien und Einzelpersonen, die Geflüchtete und Flüchtlingsfamilien individuell betreuen bis zu Ehrenamtlichen, die sich in Projekten wie der Nähwerkstatt engagieren. Die Herausforderungen einer immer vielfältiger werdenden Gesellschaft erfordern die Entwicklung interkultureller und auf Vielfalt ausgerichteter Öffnungsprozesse.
• Frauen / Kinder / Bildung
Voraussetzung für gute Bildung ist die Bereitstellung ausreichender Betreuungsplätze in den Weiterstädter Kindertageseinrichtungen und in den Ganztagsschulen. Je früher ein benachteiligtes Kind in gute öffentliche Bildungseinrichtungen kommt, umso eher kann sich Chancengerechtigkeit entfalten. Der Weiterstädter Sozialfonds unterstützt die Institutionen durch Projektgelder hierbei. Die Eltern, besonders die Frauen, können erst Sprach- und Weiterbildungsangebote nutzen, wenn sie ihre Kinder gut betreut wissen. Die Kindertageseinrichtungen verfügen über genügend Expertisen, Frauen mit Migrations- und Fluchthintergrund gut bei den Integrationsaufgaben zu begleiten. Jedoch lässt der aktuelle Fachkraftmangel in den Kindertageseirichtungen kaum Ressourcen für diesen Auftrag übrig. Bildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen für Erwachsene müssen – wie bisher schon – in differenzierter Form zur Verfügung stehen (z. B. Sprachkurse, Berufsqualifizierung usw.).
• Sprache
Die letzten fünf Jahre haben deutlich aufgezeigt, wie wichtig der Erwerb der deutschen Sprache für eine gelingende Integration ist. Es gibt durch die jeweils zuständigen Stellen unterschiedlichste Angebote für den Spracherwerb und teilweise auch Verpflichtungen an diesen Kursen teilzunehmen. Trotzdem gibt es eine nicht zu unterschätzende Personengruppe, die keinen oder einen schlechten Zugang zu Sprachkursen besitzt. Dies sind zum Beispiel Mütter von Kleinkindern, denen aufgrund von fehlender Mobilität und Flexibilität der Zugang verwehrt bleibt, aber auch komplette Analphabeten sind hier zu nennen. Für diese Personengruppen muss auch in Zukunft gewährleistet sein, dass für Sie im Spracherwerb möglichst individuelle ortsnahe Lösungen gefunden werden.
• Behörden/Ämter – Leichte Sprache
Wie in § 11, Abs. 4 des Behindertengleichstellungsgesetzes festgehalten, sollten in Zukunft Informationen, Formulare und Anträge von Behörden vermehrt in „Leichter Sprache" oder „Einfacher Sprache" verfasst werden. Dies würde die Verständlichkeit für Geflüchtete deutlich erhöhen und unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen den Zugang zu Behörden erleichtern.
• Medizinische Infrastruktur
Bei dem Zugang zu allgemeiner medizinscher Versorgung gab es in den Bereichen Kinderärzte und Augenärzte starke Unterversorgung, welche nach unserer Einschätzung die gesamte Weiterstädter Bevölkerung betreffen. Im Bereich der psychosozialen Versorgung der Geflüchteten wurde mit Einrichtung des Psychosozialen Zentrums für Geflüchtete ein Schritt in die richtige Richtung unternommen, der aber nur als Anfang von Maßnahmen gesehen werden kann.