Das Rokoko-Schloss Braunshardt

Orte von vergleichbarem Zauber sind rar in den pulsierenden Regionen Rhein-Main und Rhein-Neckar. Schloss Braunshardt ist perfekt restauriert, zentral gelegen und hoch gelobt als eine „Perle des Rokoko". Vorerst noch ein Geheimtipp unter Insidern bereichert es das knappe Angebot anspruchsvoller Veranstaltungsorte um eine neue, attraktive Variante.

Nach seiner intensiven Restaurierung ist Schloss Braunshardt seit September 2008 wieder öffentlich zugänglich. Die Frankfurter Neue Presse schwärmte bereits kurz nach der Wiedereröffnung von „Hessens Sanssouci".

Raumplan von Schloss Braunshardt

 

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Wir finden die optimale Lösung für Ihre Veranstaltung auf Schloss Braunshardt.

Dem Förderverein ist es wieder möglich trotz Pandemie Führungen durchzuführen. Interessierte können sich beim 1. Vorsitzenden, Willi Fischer unter der Rufnummer 0151/20707696 anmelden.

Ehrenamtliche Mitglieder des Fördervereins bieten nach Anmeldung Führungen für Gruppen von 10 bis 20 Personen durch das Schloss Braunshardt an. Wir bitten um Anmeldung per Mail info@schloss-braunshardt.org, oder per Telefon unter der oben genannten Nummer.

Eine Besonderheit sind Führungen im Gewandt. Die Gäste werden in historischen Gewändern empfangen und erleben eine Zeitreise in das 18. Jahrhundert.
Die Geschichte des Schlosses Braunshardt wird lebendig. Sie erhalten durch gespielte Anekdoten einen einzigartigen Einblick in das Leben von Luise, Prinzessin zu Mecklenburg-Strelitz, spätere Königin von Preußen.

Alle Teilnahmegebühren fließen ausschließlich dem Förderverein Schloss Braunshardt e.V. zu, der damit weitere Restaurierungen und Aktionen für das Schloss Braunshardt finanziert.

Königin Luise, Merck und die gefallenen Mädchen

Wenige nur konnten Schloss Braunshardt bisher sehen. Immer in wechselndem Privatbesitz, blieb das Haus der Öffentlichkeit über die Jahrhunderte weitgehend verschlossen. Gekrönte Häupter aber sind hier öfter zu Gast gewesen und waren nicht selten so entzückt wie Queen Victoria, die in ihrem Tagebuch schwärmerisch bekannte, dass sie die intimen Räume des Schlosses, das blaue, das gelbe, das lila und das grüne Zimmer, an „kleine bunte Pralinenkästchen“ erinnert hätten.

Wie Recht sie mit ihrer Begeisterung hatte, wissen die Kunsthistoriker seit   langem. Sie zählen Braunshardt zu einer der wichtigsten erhaltenen Rokokoanlagen Deutschlands überhaupt. Obwohl es sehr viel kleiner ist, nennen sie es in einem Atemzug mit Potsdam Sanssouci. Nur wenige Jahre später als dieses wurde es in den sechziger Jahren des 18. Jahrhunderts erbaut, ebenfalls angelehnt an französische Vorbilder. Rückschauend, im Licht der folgenden Ereignisse, wirkt das wie ein Vorgriff auf die Rolle, die das Haus nachher noch in der preußischen Geschichte spielen sollte. Hat doch die nachmalige Königin Luise von Preußen, die Mutter Kaiser Wilhelms I., einen Teil ihrer Jugend in Braunshardt verbracht.

Hier, auf dem Sommersitz ihres Großvaters Georg Wilhelm von Hessen-Darmstadt, verlebte sie glückliche Tage mit ihrem Bräutigam Friedrich Wilhelm von Preußen, 1793, nachdem seine Truppen das französisch besetzte Mainz erobert hatten. Heute noch erinnert die Bezeichnung Luisenflügel, der Name des historisch erhaltenen Schlossteils, an diese Geschichte, eine von vielen.

Wie die bauliche so sprach die historische Bedeutung des Schlosses, in dem schon der Goethe-Freund Johann Heinrich Merck verkehrte, seit langem für einen Erwerb durch die öffentliche Hand. Mit der Übernahme durch die Stadt Weiterstadt endet jetzt eine wechselvolle Vergangenheit, in der die einmalige Anlage bereits zu verfallen drohte.

Signatur von Queen Victoria im Fenster von Schloss Braunshardt

Zunächst noch im Besitz des Darmstädter Hofes oder verschiedener Privatpersonen, diente das einstige Lustschloss zwischenzeitlich als „Heim für schwererziehbare Mädchen“, bevor es wieder in Privatbesitz kam, um endlich als Altersheim genutzt zu werden. Die Zweckentfremdung führte zu beklagenswerten baulichen Zuständen. Der Verlust eines Kulturgutes drohte, bis 1987 der passionierte Denkmalschützer Helmuth von Maltzahn daran ging, die verfallende Substanz zu restaurieren, das Schloss mit Hilfe der Deutschen Stiftung Denkmalschutz wieder so herzurichten, wie es die berühmten Gäste früherer Jahrhunderte beschrieben haben: mit seinen vielfarbig angelegten Räumen, mit den verspielten Stuckaturen, den bunten Türen, den Tausenden von Porzellanröschen an den Wänden des Gartenkabinetts, den alten Holzböden, den geschmiedeten Türschlössern und Fensterhebeln und mit den bleigefassten Scheiben, auf denen man noch die Monogramme findet, die die Gäste seinerzeit mit ihren Brillantringen einritzen. Auch die Initialen der Queen Victoria sind da noch zu lesen.

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