Über 200 Bürgerinnen und Bürger beim Infoabend

Stadt lädt zum Austausch hinsichtlich der Starkregenereignisse ein

Großes Interesse weckte die erste von zwei Informationsveranstaltungen zum Thema Starkregen am vergangenen Dienstag (19. September) im Bürgerhaus Schneppenhausen. Nahezu alle der 220 Stühle waren schon weit vor Beginn der Veranstaltung besetzt.

Bürgermeister Ralf Möller hatte aufgrund der drei verheerenden Starkregenereignisse in diesem Sommer zu der Veranstaltung, zunächst für die Stadtteile Gräfenhausen und Schneppenhausen, eingeladen. „Wir möchten mit unseren Bürgerinnen und Bürgern in den Austausch kommen, darüber informieren, wie unser Kanalnetz aufgebaut ist und was wir tun, um dessen Funktionalität so zu gewährleisten, wie wir es die letzten Jahrzehnte gewohnt waren. Gleichzeitig sind wir aber auch daran interessiert zu hören, in welcher Form Hilfe benötigt wird um zu prüfen, ob wir diese leisten können. Verbesserungsvorschläge sind jederzeit sehr willkommen", erklärte Möller in seiner Eröffnungsansprache.

Im Anschluss referierte Helge Lemmer, technischer Betriebsleiter der Stadtwerke Weiterstadt, etwa eine Stunde lang über den Aufbau des Kanalnetzes in den beiden Stadtteilen und darüber, welcher Teil des Kanals im Verantwortungsbereich der Stadt und welcher in dem der Grundstückseigentümer liegt. Auch machte er anhand der Messdaten, die bei den drei Starkregenereignissen an der Kläranlage aufgezeichnet wurden, deutlich, dass jedes einzelne davon in der Niederschlagsmenge pro Zeit deutlich stärker war als jeder Regen in Weiterstadt seit dem Jahr 2000.

„Wir reden bei allen drei Regenfällen von 20-25-jährigen Ereignissen, darauf kann eine Kanalisation nicht ausgelegt sein, da sie ansonsten für den Normalbetrieb zu überdimensioniert ist und das Abwasser an trockenen Tagen nicht ableiten kann", erklärte Lemmer und weiter: „Bei Ereignissen in diesen Dimensionen sind neben der Stadt auch die Hauseigentümer gefragt, sich und ihr Eigentum vor rückstauendem Wasser zu schützen."

Diesen Schutz bietet in erster Linie eine Hebeanlage, „die funktioniert immer", erläutert der Diplom-Ingenieur, auch eine Rückstauklappe helfe das zurückdrängende Wasser zu stoppen, müsse aber regelmäßig auf Funktionalität überprüft werden.

Anschließend bekamen alle anwesenden Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, sich mit ihren Fragen und Ideen an Bürgermeister Möller und Helge Lemmer zu wenden. Dabei wurde erneut deutlich, welche enormen finanziellen Schäden diese drei Starkregenereignisse mit sich führen und dass eine große Verunsicherung bei den Betroffenen herrscht. Die vielen konstruktiven Ideen beispielsweise zur Entsiegelung brachliegender Flächen bspw. durch Aufkauf seitens der Stadt werde man prüfen, so Bürgermeister Möller. Auch werde man den Austausch mit dem Schwarzbachverband Ried suchen und eine regelmäßigere Rodung/Mähung der Abflussgräben in Weiterstadt forcieren. Unabhängig von diesem Termin wird der Generalentwässerungsplan, an dem sich die Stadt Weiterstadt orientiert, aufgrund der neuerlichen Regenereignisse vorzeitig aktualisiert.

Aktuell wird innerhalb der Verwaltung an einem Feedbackfragebogen gearbeitet, der in den nächsten Tagen auf der Website erscheinen wird. „Wir prüfen die Möglichkeit, eine Koordination für die Ausschreibung einer TV-Inspektion der privaten Hausanschlüsse zu übernehmen", berichtet Möller.

Bürgerinnen und Bürger, die zu diesen Themen Ideen, Anregungen, Kritik oder ähnliches vorbringen möchten, bittet der Rathauschef diese per Mail an die neu eingerichtete Adresse starkregen@weiterstadt.de zu richten.

Die Präsentation des Informationsabends finden Sie zum Download unter www.weiterstadt.de/wirtschaft-umwelt-verkehr/umwelt-verkehr/stadtwerke-abwasser/

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