Stadt entwickelt Integrations- und Vielfaltsstrategie

Teilnahme an Landesprogramm WIR – Mehrere öffentliche Veranstaltungen mit niederschwelligen Beteiligungsformaten angestrebt

Die Themen Integration und Vielfalt sind für Weiterstadt sehr wichtig – und werden seit vielen Jahren erfolgreich praktiziert. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden zahlreiche Vertriebene hier heimisch. Später folgten viele Gastarbeiter und Kriegsflüchtlinge, die wesentlich zur Vielfalt im Stadtleben beigetragen haben. Zudem tragen weitere gesellschaftliche Gruppen zu einer vielfältigen Gesellschaft bei. Dazu zählen zum Beispiel Menschen mit Behinderung oder Senioren, welche die Stadt Weiterstadt durch verschiedenste Angebote einbeziehen und ins Stadtleben integrierten möchte. „Ich bin sehr stolz darauf, dass in Weiterstadt so viele verschiedene Kulturen und unterschiedlichste gesellschaftliche Gruppen präsent sind", sagt Bürgermeister Ralf Möller und ergänzt: „Besonders aufgrund unserer intakten Vereinsstruktur können sich Menschen hier gut in unsere Gesellschaft integrieren." Um die Rahmenbedingungen weiter zu verbessern, wird die Stadtverwaltung mit der Stadtverordnetenversammlung sowie interessierten Bürgerinnen und Bürgern in den nächsten Monaten eine kommunale Integrations- und Vielfaltsstrategie entwickeln. Diese ist Teil des Landesprogramms WIR, das durch gezielte Unterstützung zur Weiterentwicklung und Neubestimmung der hessischen Integrationspolitik beitragen soll. Ende März 2020 erhielt die Stadt Weiterstadt einen Förderbescheid über 20.000 Euro. Bis September 2021 läuft das Projekt, das maßgeblich von einem erfahrenen externen Prozessbegleiter unterstützt wird.

„Unser vorrangiges Ziel ist es, die zahlreichen Initiativen, Gruppen und Akteure, die sich in unserer Stadt für die Integration von Menschen stark machen, miteinander zu vernetzen", blickt Möller voraus. Die derzeitigen gesellschaftlichen Entwicklungen würden zeigen, dass dieses Themenfeld noch stärker ins Blickfeld gerückt werden müsse. „Es ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, rechtspopulistischen Tendenzen entschieden entgegenzuwirken und sich für Vielfalt und Integration einzusetzen", unterstreicht der Rathaus-Chef. „Hierfür ist ein breit angelegter Diskurs wichtig, der durch das Landesprogramm WIR wesentlich gefördert wird." Das Projekt baut auf zwei früheren Integrationskonzepten und dem Migrationsbericht 2020 auf, den die Stadtverordnetenversammlung mit einem Beschluss in die Wege geleitet hatte. Der Bericht beschreibt die gegenwärtigen Bedingungen und Chancen für Menschen mit Migrationshintergrund, aber auch die anstehenden Herausforderungen.

Auf dem Weg zur kommunalen Integrations- und Vielfaltsstrategie werden nun mehrere Ziele verfolgt. Einerseits soll ein konzeptioneller Rahmen erarbeitet werden, der die Verwaltung, Kommunalpolitik und zivilgesellschaftlichen Akteure noch besser zusammenwirken lässt, was das Zusammenleben in Weiterstadt verbessern kann. Andererseits sollen durch eine gute Vernetzung verschiedene Veranstaltungsformate ins Leben gerufen werden. „Die genaue Ausgestaltung hängt natürlich vom weiteren Verlauf der Corona-Pandemie und damit verbundenen Beschränkungen ab", weiß Möller, betont aber zugleich: „Unser Ziel ist es, mindestens drei größere und öffentliche Veranstaltungen mit niederschwelligen Beteiligungsformaten durchzuführen, um viele unterschiedliche Bevölkerungsgruppen zu erreichen." Dies könne nur gelingen, wenn engagierte Bürgerinnen und Bürger, Stadtverwaltung und Stadtverordnetenversammlung eng zusammenarbeiten und gemeinsam die Zukunft von Weiterstadt gestalten, erläutert Möller.

Zurück