Stadt setzt sich für Stärkung des Radverkehrs ein

Mehrere Radwege entstehen oder werden modernisiert – Fahrradstraße wird positiv wahrgenommen und soll verlängert werden

Menschen für das Fahrradfahren zu begeistern, ist für die Stadt Weiterstadt ein sehr wichtiges Anliegen. Deswegen macht sie sich dafür stark, dass neue Radwege entstehen und bestehende modernisiert werden. Trotz der Einschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie blieb die Stadt im vergangenen Jahr nicht untätig. So wurde etwa eine Fahrradstraße eingerichtet und die Planungen für weitere Radwege wurden vorangetrieben. Und bereits in den nächsten Wochen sollen mehrere Dauerzählstellen für den Radverkehr installiert werden. Es hat sich in 2020 einiges getan – und das, obwohl das letzte Treffen des „Runden Tisches Radverkehr" rund ein Jahr zurückliegt. Als beratendes Gremium erarbeitet er Maßnahmen zur Radverkehrsförderung und setzt sich für eine zeitgemäße Infrastruktur ein. Hierzu zählen auch moderne und in ausreichender Zahl vorhandene Fahrradständer. Am Hallenbad im Büttelborner Weg wurden neue Abstellanlagen montiert, am Bahnhof könnten bald weitere Bike+Ride-Anlagen installiert werden. „Wir sind in konstruktiven Abstimmungsgesprächen mit der Deutschen Bahn sowie dem Eigentümer des Bahnhofs und sind zuversichtlich, dass wir zu einer guten Lösung kommen werden", berichtet Bürgermeister Ralf Möller.

Als richtiger Schritt erwies sich die Einrichtung einer etwa 1,4 Kilometer langen Fahrradstraße, die von der Bahnunterführung am Braunshardter Weg, über den Klein-Gerauer Weg bis zur Bahnhofstraße verläuft. Die Stadtverordnetenversammlung hatte dies mit einem Grundsatzbeschluss in die Wege geleitet. Das zentrale Ziel: Den Verkehr im Klein-Gerauer Weg beruhigen, wo derzeit zwei Schulen beheimatet sind und in den nächsten Jahren eine neue Grundschule gebaut werden wird. „Fahrradfahrer haben hier den Vorrang und können die komplette Fahrbahn nutzen. Der Schulweg für Kinder ist dadurch sicherer geworden", freut sich Möller. Die Stadtverordnetenversammlung hatte sich für eine verkürzte Variante entschieden, denn im Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt und Verkehr und in den Sitzungen des „Runden Tisches Radverkehr" war zusätzlich die Kreuzstraße in Erwägung gezogen worden. Durch die längere Variante hätte eine Verbindung zum Radschnellweg Darmstadt entstehen können. Doch die Kreuzstraße ist auch als Umgehungsstraße für das Wohnbaugebiet „Apfelbaumgarten 2" im Gespräch. „Dieser Verkehrsversuch wird bislang als positiv wahrgenommen", sagt Verwaltungsmitarbeiter Jürgen Merlau, der federführend mit dem Thema Radverkehr betraut ist. Deshalb würden bereits Planungen laufen, um die Fahrradstraße zu verlängern. „Durch die Corona-Pandemie hat das Rad als Verkehrsmittel an Popularität gewonnen. Dieser Entwicklung wollen wir Rechnung tragen", betont Merlau.

In den nächsten Monaten und Jahren werden weitere Radwege entstehen, denn die Stadt befasst sich derzeit mit mehreren Projekten. Eines davon ist ein Radweg, der die Riedbahn an Darmstadt anschließt. „Wir gehen davon aus, dass der Bau im Frühjahr dieses Jahres beginnen wird", sagt Merlau. Der Weg wird in Darmstadt von der Kreuzung Am Harras/Staudingerstraße durch den Wald sowie über den Landgraben verlaufen und in Weiterstadt die Wiesenstraße kreuzen. Anschließend verläuft der Weg durch den Wald, kreuzt die Riedbahnstraße und schließt an den bestehenden Radweg in Richtung Kläranlage Darmstadt an. In der Vorbereitungsphase befindet sich ein Radweg zwischen Braunshardt und Worfelden entlang des Büttelborner Wegs. „Der Planungsvertrag mit Hessen Mobil und der Gemeinde Büttelborn ist unterschrieben", berichtet Möller. Bereits abgeschlossen sind die Planungen für den asphaltierten Ausbau des Radwegs zwischen Darmstadt und Weiterstadt, der in den Bordwandweg in der Kernstadt mündet. „Wir warten noch auf die Zustimmung des Forstamtes. Sobald diese vorliegt, können die Arbeiten beginnen", sagt Möller.

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